Mittwoch, 14. Februar 2007

First Impressions

Zuerst einmal muss ich mir etwas die Gegend ansehen. Kaum komme ich aus dem Haus, sieht man die ganzen Vacancy- und Motel-Schilder. Die Zielgruppe sind eindeutig Touristen. Und die Preise liegen bestimmt nicht in der Größenordnung, in der ich denke.

Die Autos auf der Strasse sind hauptsächlich asiatische oder amerikanische Marken. Besonders Ford und Toyota beherrschen das Strassenbild. Wenn deutsche Autos zu sehen sind, dann eher die teureren. Aber Opel wird man nicht finden. Vauxhall auch nicht. Die Automarke heißt Holden, hat aber mehr Modelle im Angebot, als es Opel hat.


Käfer sind auch hier nicht ausgestorben

Ich war noch nie bei SubWays. In Paderborn wollte ich einmal hin, da hatten die gerade wegen Umbau geschlossen. Also einmal rein. Ich dachte beim reingehen noch, dass man 'feste' Zusammenstellungen kaufen kann. Auf die Frage "What bread?" frage ich zurück "What's available?". Steht an der Theke. Ich wähle das Weizenbrot. Was rauf? Ich sage das erste, was auf der Liste steht: "Chicken Filet". Salat? Da ich nicht weiß, es alles gibt, schon gar nicht dessen englischen Namen, sage ich einfach "Everything". Oliven waren leider auch dabei. "Which Sauce?" - "What's available?" Steht wieder an der Theke. Barbecue-Sauce nehme ich. Die unmotivierte Bedienung nuschelt noch etwas, was ich nicht verstehe. Ich sage einfach zu allem "Yes". Eines war wohl die Frage, ob zum mitnehmen. Völlig überfordert nehme ich mir vor, erstmal lieber Salatnamen auf englisch zu lernen, bevor ich nochmal zu SubWays gehe. Trotz Oliven hat es aber eigentlich sehr gut geschmeckt.


Auf dem Fußweg zur Uni


Typische Straßenlandschaft. Teils Holzhäuser, die in amerikanischen Katastrophenfilmen gerne wegfliegen, teilweise aber auch Steinhäuser nach europäischer Bauart.

An der Uni verirre ich mich erstmal ein bisschen. Das International Office finde ich im Gebäude 40 erstmal überhaupt nicht. Ich muss mir den Weg erklären lassen. Vor der Rezeption muss ich erstmal auf Helen warten, obwohl ich selbst zu spät bin. Helen ist sehr freundlich. Sie sagt, mein Englisch wäre gut. Nun ja, glaub' ich ja nicht, nach dem, was mir bei SubWays passiert ist. Sie will mmir die Sachen für die Krankenversicherung (OSHC) geben. Ich habe allerdings das Working Holiday-Visum, für das das OSHC nicht gültig ist. Ich habe stattdessen eine Auslandskrankenversicherung in Deutschland abgeschlossen. Sie meint dann, dass man für das Visum eine Krankenversicherung aus Austrlien bräuchte. Ups, war mir völlig neu. Die erste Chance, aus Australien abgeschoben zu werden. Ich solle bei der DIMA nachfragen.

Als nächstes gehen wir zusammen zum Administration Office. Mit einer Webcam machen die ein Foto von mir und drucken es auf einen Studentenausweis. Ich werde für die Kurse immatrikuliert und bin nun offiziell Student der University of Tasmania. Juchuu!

Ich schlendere noch etwas durch das Gebäude der TUU (so etwas wie ein Studentenwerk, Mitgliedschaft ist jedoch freiwillig) und gehe dann zurück nach Hause.


Palmen - noch nie zuvor Palmen mit meinen eigenen Augen gesehen. Und dann noch so ein riesen Ding, das aus dem Haus wächst.

Dann fehlen mir die Nahrungsmittel zu Hause. Woolworths (hat nichts mit dem Woolworth aus Deutschland zu tun), Australiens größte Supermarkt-Kette, ist nur rund 500m weit weg. Ich kaufe die nötigsten Dinge ein. Anders als in Deutschland ist folgendes:
Melonen werden in Hälften bzw. Vierteln verkauft
Es gibt jede mende bei und unüblicher Früchte, Avocados
Es gibt eine eigene Auslage mit Würsten und Fleischstücken nur für Haustiere
Brot wird im Supermarkt gebacken und in Plastik verpackt.
Getränke werden nicht in Kisten oder Flaschen verkauft. Stattdessen in Plastikkanistern mit bis zu 10 Litern Inhalt
Milch gibt's auch in Plastikanistern, teilweise aber auch in Tetrapacks. Üblich sind aber auch 2 Liter Packungen. Es gibt unmengen Sojamilch und natürlich Lactose-freie Milch
Kaum ein Markenname ist mir bekannt. Nestlé und Kraft sind vertreten, benennen ihre Artikel jedoch anders (manchmal aber mit dem gleichen Design). Ferrero nennt alles wie in Deutschland (auch die "kinder Schoko-Bons"). Die "kinder-Choclate" gibt es jedoch in Plastikbeuteln statt im Karton. Nachtrag: Ferrero Küsschen heißen tatsächlich "Ferrero Küsschen", allerdings mit nur kleinen Ü-Pünktchen.
Von der 'Marke' "Home Brand" in schlichten weißen Verpackungen mit roter Schrift gibt es fast alles.
An der Kasse sind LCD-Bildschirme, auf denen die eingekauften Sachen mit Preis aufgelistet werden, nachdem sie eingescannt sind. Die Kassiererinnen stehen allerdings und nutzen einen LCD-Touschscreen, um das Obst/Gemüse auszuwählen, welches auf der Wage liegt. Sie packt es gleich in Plastikbeutel, wenn man keine Tasche dabei hat. Zum Auto getragen werden die Sachen allerdings nicht.
Der Laden hat geöffnet - und das ist der Hammer - von 7 Uhr früh bis Mitternacht, und das 7 Tage die Woche!


Rinnsal zwischen den Häusern, wo man keinen vermuten würde. Vermutlich fließt hiernach heftigem Regen mehr Wasser entlang.