Wie geschrieben muss ich zum Department of Immigation and Multicultural Affairs (DIMA), um die Sache mit der Krankenversicherung zu klären. Deren Sitz ist tatsächlich ein Hochhaus mitten in der Innenstadt von Hobart. Level 13, gut dass es Fahrstühle gibt. Oben sind eine kleine Rezeption und daneben eine Art Büro. Nach den zwei Personen vor mir kann ich in das Büro gehen. Der Person war es vollkommen neu, dass man für das Working Holiday Visa eine Krankenversicherung bräuchte. Nach einem Telefongespräch ist es auh amtlich. Die Universität könnte gerne die DIMA kontaktieren, um sich das bestätigen zu lassen. Später habe ich dann eine E-Mail von der DIMA wegen des Telefongesprächs (???) erhalten, dass es häufig eine Forderung der Universitäten sei, inländisch krankenversichert zu sein. Die E-Mail habe ich zur Universität weitergeleitet.
Die Innenstadt selbst darf fast ganz von Autos durchfahren werden, nur die Elizabath St. kann man Fußgängerzone nennen. An jeder Kreuzung gibt es zwar Fußgängerampeln, aber australische Fußgänger kümmern sich nach dem Drücken des 'Ich will rüber'-Buttons einen Dreck drum, ob rot oder grün für sie ist. Da passe ich mich mal an.
In der Stadt kaufe ich eine Sim-Karte für mein 'mobile', ein Ethernetkabel, um ins Internet zu kommen und ein Paar Boots. Im Postoffice der TUU konnte man zwar auch eine Sim-Karte bekommen, jedoch wussten die nicht, welcher Typ Sim-Karte in mein Mobiltelefon europäischen Typs passen würde. Ich sollte daher in ein Geschäft gehen, das das feststellen kann. Jetzt bin ich Kunde bei Vodafone mit einer 30A$-Prepaid-Karte, mit der ich 50A$ vertelefonieren darf. Der Haken: Ich muss das innerhalb von 30 Tagen tun. In Australien ist das ganz normal.
Die Boots brauche ich für meine erste Wanderung. Den Verkäufer fand ich sehr engagiert, hat aber erst am Schluss zu erkennen geben, dass er etwas deutsch spricht: "Eine Tüte?". Da war ich erst etwas verdutzt. Obwohl ich quasi der Prototyp eines Touristen bin, dem man etwas mehr Geld abzocken könnte, kam das nicht vor. Im Gegenteil: Die Boots waren auf 120A$ runtergesetzt (obwohl ich sagte, ich würde bis zu 200A$ ausgeben wollen, waren nur etwas angerostet) und das Ethernetkabel wurde auf 20A$ runtergerundet. Respekt vor den Aussies!
Am Abend würde ich dann Madlen treffen. Diese macht ebenfalls ein Study-Abroad-Semester (in Biologie) und ich hatte bisher nur E-Mail-Kontakt mit ihr. Sie wohnt in einer temporären 'Unterkunft', bis sie etwas längerfristiges gefunden hat. Für 155A$ pro Woche ist die Unterkunft aber die reinste Absteige. Dunkle Zimmer, morsches Holz und zerbrochene Fenster. Jedoch nette Ausblick auf die Innenstadt mit dem 'Red Herring'.
Das schlimme ist, ich habe bereits für dieses Loch einen Vertrag bei der TUU unterschrieben, da ich ja etwas für die besagten 3 Wochen suche. Und dann noch für 200A$ pro Woche, die Preise wurden gerade gestern erhöht. Was für Aasgeier! Gut, es ist nur die Woche ab dem 18. März, weil vorher nichts frei war. Und immerhin sind es Einzelzimmer, im Backpacker Hostel kommt man für 22A$ pro Nacht in ein 12-Bett-Zimmer(!!!) unter. Nun, für die noch verbleibenden 2 Wochen werde ich das wohl hinnehmen müssen.