Ich wollte das Wochenende eigentlich an meinen zahlreichen und ausführlichen Assignments verbringen. Aber Jörg hatte am Wochenende nichts zu tun. Kein wunder, hat er doch nur 3 Units, von denen er nur an zweien wirklich teilnimmt und nur eines dieser muss auch bestehen. Er schlägt deshalb vor, nach
Bruny Island zu fahren.
Einen Tag hielt ich durchaus für opfernswert. Für mich überraschend sagte er am Telefon, dass er eine Campingnacht eingeplant hat. Ui, na gut. Wenn Bruny Island, dass richtig.
Um 2:30 nachts schickt er mir eine SMS, dass er in einem Pub zwei Freund von Kathrin getroffen habe. Sie wollen auch nach Bruny Island und nehmen uns mit. Treffen um 10 Uhr bei ihm. Fand ich gut, konnte ich 2 Stunden länger schlafen. Hätte sowieso schlecht geschlafen, bin schließlich von der SMS wach geworden. Vorher hatten wir geplant, uns wieder ein Auto zu mieten.
Als ich mit 5 Minuten Verspätung ankam, sagte man mir, dass wir nur einen Tag dort sein werden. Camping abgesagt. Einerseits gut, dann hatte ich doch noch Zeit für meine Assignments, andererseits hatte ich meinen Ruchsack voll mit Campingzeugs.
Mit einem Geländewagen fuhren wir nach nach Kettering, wo die Fähre nach Bruny Island ablegt. Die Überfahrt dauert 15 Minuten und kostet für das Auto inkl. Insassen und Rückfahrt 25A$.
Das sind übrigens Jörgs neue Bekanntschaften, Mark und Lyndal. Mark ist Engländer (daran erkennbar, dass er raucht) und seine Freundin Lyndal kommt aus Sydney. Mark wird in ein paar Wochen nach Großbritannien zurückkehren und will sein Auto daher verkaufen.
Jörg war natürlich auch dabei
Auf Bruny Island fuhren wir erstmal den anderen Autos hinterher. Mitten auf "The Neck", das ist die Verbindung zwischen der Nord- und der Südhalbinsel hielten wir beim "
Penguin Walk" an.
"The Neck" mit Sichtrichtung auf die Südhalbinsel. Sehr schön ist zu sehen, dass rechts Ebbe ist, rechts aber anscheinend Flut ist.
Sicht in Richtung Nordhalbinsel. Im Vordergrund das Denkmal von
Truganini, die möglicherweise letzte
Aborigine auf Tasmanien. Die tasmanischen Aborigines waren seit 8000 Jahren von der
Mainland-Aborigines getrennt und entwickelten ihre eigene Kultur bis sie kurz nach der Ankunft der Europäer ausgerottet wurden. Nach trauriger ist die Geschichte von Truganini selbst:
Da die Pinguine höchstens nachts zu sehen sind, fuhren wir weiter und würden später vielleicht zurückkommen.
Die Straßen auf Bruny Island sind nur teilweise gepflastert. Gut, dass wir mit einem Geländewagen hier waren, einem gemieteten Wagen wäre es nicht gut ergangen. Unsere erste und einzige Wanderung machten wir zum "Mount Mangana".
Mark und Lyndal war nicht richtig zum Wandern zu begeistern. Mark hatte nur Flip-Flops mit, Lyndal hatte zusätzlich noch Wanderschuhe mit.
Das Prospekt, das wir kostenlos in einem der Läden erhielten, beschrieb den Walk als "Rainforst, ferns and eucalypt. Spectacula Panoramic Views" Und was war? Panorama-Sicht auf den Wald. Und eines dieser "Triangular Stations" zu Landvermessung. Und eine Siemens-Sendeanlage.
Aber an einer Stelle konnte man doch durch den Wald sehen.
"The Neck" vom Mount Mangana
Wir fuhren weiter zum "
South Bruny National Park". Dort steht dieser
Leuchtturm. Ist aber außer Funktion, dessen Aufgabe hat ein anderer Leuchtturm übernommen zu dem man aber nicht hingehen darf.
Egal, Cape Bruny bietet ein paar wunderbare Aussichten.
Vor dem Leuchtturm
Hinter dem Leuchtturm
Cape Bruny
Es ging weiter zum Jetty Beach. Mark hatte sogar eine Badehose mit.
Ich bin mit hochgekrempelter Hose auch hineingegangen. So kalt, wie Mark auf dem Bild tut, war es gar nicht. Die Fische waren jedenfalls neugierig.
Ja, und dann passierte es: Anscheinend habe ich meine Fotokamera nicht tief genug in meine Hosentasche verstaut. Sie fiel raus. Plotsch! Habe sie noch bevor sie den Grund erreichte herausgefischt und Batterien raus genommen. Sollte sie noch funktionieren, sollte das Wasser nicht noch nachträglich einen Kurzschluss verursachen können. Ich habe sie für ein paar Tage nicht benutzt.
Lyndal lieh mir jedoch Ihre Kamera, so dass ich noch den Sonnenuntergang fotografieren konnte. Und zwar wieder am Pinguin Walk.
Pinguine haben wir nicht mehr gesehen. Auf einem Schild stand, sie würden frühstens 2-3 Stunden nach Sonnenuntergang kommen. Die letzte Fähre für heute ging jedoch um 19:00 Uhr.
Karte bei Google MapsAlle Fotos von Bruny Island:
Um es vorweg zu nehmen, da ich diesen Beitrag 7 Tage später geschrieben habe: Meine Kamera ist im Arsch! Manchmal geht sie noch an, nach kurzem blitzen, dann aber im Videomodus und die Tasten die man zum Umschalten bräuchte, lösen nur noch den Zoom aus. Die Bilder auf der SD-Karte habe ich jedoch noch retten können. Auch das Testvideo, das ich beim Ausprobieren der defekten Kamera gemacht habe, ist einwandfrei. So ein Scheiß! Ich muss mich mal nach einer Wasserdichten umsehen. Justyna riet mir, die Kamera aufzubewahren. Eine ihrer Freundinnen hatte wohl auch mal eine defekte Kamera. Nach einem halben Jahr und kräftigem Schütteln funktionierte sie wieder!