Ich muss mir mal etwas zum Frühstücken besorgen. Also ab zum Coles, der Glücklicherweise im Block gegenüber im "World Square" ist. Brot, Wurst, Orangensaft, Milch, Müsli. Die Kühlschränke im Hostel sind ziemlich voll, nur der am Ende nicht. Kühlschranktür auf und... Schock komm raus! Es stinkt fürchterlich. Mein Zimmerkollege hat allen Grund, seine Lebensmittel im Zimmer zu lagern. Meiner Milch will ich das aber nicht antun. Die anderen Kühlschränke stinken genauso schlimm. Es bleibt mir also nicht anderes übrig, als meine Lebensmittel dem Gestank auszusetzen. Widerlich!
Jörg meldet sich nicht am Telefon. Vielleicht liegt es wieder am Regen. Jasmina und Dave sind längst weg nach Manly, von dem ich noch nicht weiß, was das überhaupt ist. Ich werde daher wieder allein die Stadt erkunden. Mein Zimmerkollege schläft übrigens meist bis kurz vor Mittag. Kommt schließlich auch spät nach ins Bett. Bevor ich in die Stadt gehe, mache ich das Fenster ganz auf, es ist keiner mehr da.
Zuerst zur "Central Station", schauen wann die Züge zu den "Blue Mountains" fahren und wie viel es kostet. Dort wieder raus versuche ich in Richtung Darling Harbour zu gehen. Irgendwie war es nicht der direkteste Weg. Ich komme an einem Hochhaus der UTS vorbei, am "Powerhouse Museum", am "Convention Centre", teilweise gibt es keine Fußwege mehr, bis ich endlich durch das "Harbourside" auf der anderen Seite von "Darling Harbour" rauskomme.
Ahhh... Darling Harbour! Das Gebäude mit dem Taxi-Schachbrettmuster ist das IMAX-Kino.
Auch für Touristen gibt es was. Wer wollte nicht schon immer mit so einer Bimmelbahn mitfahren?
Harbourside
Sydney CBD
Oben: Sydney Tower; Unten: Sydney Aquarium und Wildlife World. Gehort alles der Sydney Tourist Attractions Group. Daher gibt es auch Rabatt, wenn man ein Ticket für alles kauft.
Das Gebäude mit dem Netz gehört zum Sydney Wildlife World.
Zum Gedanken an die Olympischen Spiele 2000
Spiral Fountain
Uiuiui! Schlachtschiff, U-Boot und Segelschiff direkt im Darling Harbour? Was geht denn hier ab?
Mmmh... Scheint begehbar zu sein.
HMAS Vampire
HMAS Onslow
Auflösung: Die sind ausgemustert (Das Segelschiff sowiso) und sind Austellungsstücke des "National Maritime Museum". Alle 4 Boote (es gibt ein zweites Segelschiff, welches ich aber nicht ausfindig machen konnte) zu besichtigen kostet $16 (Big Ticket). Ich beschränke mich auf das Schlachtschiff und das U-Boot (Navy Ticket, $9 für Studenten).
HMAS Vampire, Zerstörer
Bitte nicht schießen!
Das Radar
Offizierslounge
Kartoffelschäler *g*
Das Klo. Und wenn ich mal ganz dringend müsste?
Dasselbe Klo. Bitte rechts auf die Bemalung achten.
Schiffsfeuerwehr
Mannschaftskombüse
Die Kojen
Unter einem der Geschütztürme
Mannschaftsesszimmer
Flak
Na! Doch nicht auf deine Schwester zielen!
Navigation
Die Brücke mit Sprechrohren. Der Stuhl des Kapitäns wurde mit einem Autositz ausgetauscht.
HMAS Onslow, Diesel U-Boot
Der Eingang. Dort sind bestimmt schon Leute stecken geblieben.
Entsorgungsschleuse für Behälter mit explosivem Material
Mmh, allzu dick durfte der Koch nicht sein.
- Ohne Worte -
Offizierskajüte. Höhere Ansprüche hat ein Backpacker auch nicht.
Die Brücke. Der Herr links versucht den Leuten was von U-Booten zu erzählen, gehört zum Personal.
U-Boot-Klo. Davon gibt es sogar zwei!
Dieselmotor, mit viel zu vielen Zylindern
Hat man das erstmal hinter sich ist der Eintritt ins eigentliche Museum umsonst. Das ist aber eher zum Gähnen.
Boot aus VB-Bierdosen.
Mit solchen Booten findet alljährlich in Darwin eine Regatta statt!
Die Boote von der Darling Harbour Bridge.
Die Darling Harbour Bridge. Links die Schiene der Monorail.
Auf der anderen Seite angekommen muss ich mich vor dem Platzregen im Wildlife World (weniger als 1 Jahr alt) schützen. Eintritt für Studenten: $19.50 (statt $28.50). Es lohnt sich nach Concession-Preisen zu fragen wenn diese nicht extra angegeben sind.
Zu Beginn ein paar kleine Terrarien, die man auch bei sich zu Hause stehen haben könnte. Dass etwas giftig ist muss mit einem großen "venomous"-Schild gezeigt werden, dass es bloß jeder weiß. Und dann ein "worlsst most venomous spider"-Schild mit Pfeil auf die Sydney Funnel Web Spider.
Dann sind die Schlangen dran: eine Liste der 30 giftigsten Landschlangen der Welt. Diejenigen in grün, die auch in Australien vorkommen. Oben steht eine Taipan-Schlange, die natürlich in Australien vorkommt. Ein Biss mit zwei Tropfen tötet angeblich 250 000 Mäuse, 100 Menschen oder 2 Elefanten zu töten.
Eine Schlange, nein, ausnahmsweise mal nicht giftig.
Die will raus!
Das Wildlife World besteht aus einem einzigen, ca. 2km langen Gang. Dort stehen auch 2 Angestellte mit Schlangen um den Hals herum. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich den Job mögen würde.
Echse
Rock-wallabies
Netterweise legen die Pfleger das Futter auf einen Felsen direkt vor der Scheibe.
Was natürlich nicht fehlen darf ist das kostenpflichtige Foto mit einem Koala. Für mich schon. Der Ausgang führt seltsamerweise mitten in den Merchandise-Shop. Kaufen tu' ich trotzdem nichts. Ahh, nun gut. Zwei Postkarten von Sydney. Haben se doch noch Geld von mir bekommen.
Red-back spider
Im Ausgang gibt's auch noch ein Bistro. Irgendwann reicht es aber. Ich schaue mir weiter Darling Harbour an, es wird aber schon dunkel.
Earth from Above. Eine Austellung mit vielleicht 100 Bildern in Darling Harbour. Und wie genial sie sind! Das Buch was es zu kaufen gibt ist mit über $100 ziemlich teuer und es sind nicht einmal alle Fotos drin. Unter jedem Bild gibt es eine Erklärung zum fotografierten Ort und eine Zahl zum Thema Umwelt(schutz) aus irgendeiner Statistik entnommen, die manchmal etwas mit dem Bild zu tun hat. Außerdem ein Hinweis, dass man die Bilder nicht anfassen wolle.
Windpark in Dänemark. Es gibt also Leute, die finden Windräder schön. Aber jetzt kommen die wirklich umwerfenden Bilder....
Darling Harbour bei Nacht
Westseite bei Nacht
Darling Harbour Bridge bei Nacht
Später sind auch Jasmina und Dave wieder da. Wir haben uns verabredet zusammen ind "Balkan"-Restaurant zu gehen. Schließlich kommt Jasmina aus Montenegro und möchte uns zeigen, was in ihrer Heimat gegessen wird. Eigentlich ist es ein Seafood-Restaurant, aber es gibt auch Dinge, die typischer sind. Spezialität sind Cevapcici-Röllchen. Dave und ich bestellen einen "Balkan Mixed Grill"-Teller. Dazu gibt es etwas Salat und "Garlic Bread" (Kräuterbaguette). Auf dem Teller, der serviert wird liegt aber nur Fleisch. Irgendwas hätte da noch zu gemusst. Es gibt von allem ein bisschen: Cevapcici, Steak, ...
Dann wollen wir mal mit der Monorail fahren. Für die kurzen Stücke, die man damit fahren kann, ist es nicht billig. $4.50 für eine Fahrt. Zum doppelten Preis kann man auch den ganzen Tag fahren. Wir fahren vom World Square zur Harbourside.
Warten auf die Bahn...
... bis sie endlich ankommt.
Anscheinend haben Dave und Jasmina schon wieder Hunger und erzählen von einem ganz tollen Restaurant im Stadtteil "The Rocks". Er heißt "Pancakes on the Rocks". Na gut, Pfannkuchen bekomme ich auch noch rein. Dafür müssen wir ganz zum Nordende der CBD gehen. Es ist sogar noch relativ voll. Die Spezialität des Hauses sind Schokoladen-Panncakes, also wo augenscheinlich Schokolade in den Teig gemixt wird. Ich bestelle einen, wo auch noch Schokolade oben drüber ist für $13.95 (und es sind nur 2 Stück). Vielleicht doch zu viel Schokolade.
Auf dem Weg zurück zum Hostel schätzen wir, wie viele Blocks entfernt unser Hostel ist. Dave: 14; Jasmina: 10; Ich: 8. Bei unserer Zählweise waren es 11, womit Jasmina gewonnen hat. In Hostel trennen wir uns wieder. Auf dem Flur (wo auch die Esstische stehen) traf ich ein paar seltsame Gesellen. Einen Amerikaner, der Stolz verkündet, dass er Christ sei. Tom, ein besoffener Neuseeländer, der aber sehr unterhaltsam ist. Konnte kaum noch aus seiner VB-Flasche trinken. Dimitri, nüchtern, wohnt seit 15 Jahren in Neuseeland, ist aber (nein, kein Grieche) Deutscher. Er studiert dort Physik und muss hier nach Sydney um auf eine Physik-Konferenz um die Relativitätstheorie zu gehen (vermutlich Grg18). Tom wollte ihm nicht glauben, dass er sowohl Neuseeländer als auch Deutscher ist.
Dann war da noch Heidi Engels, 29, frei Journalistin beim WDR. Sie kommt aus Köln, studiert aber in Dortmund Journalistik. Dafür macht sie ein Ausslandssemester hier in Sydney (macht sich gut für eine Journalistin). Sie mag große Städte, sogar Dortmund ist ihr eigentlich schon zu klein!