Mittwoch, 27. Juni 2007

Cadbury Chocolate Factory

Für heute hatte ich Schifffahrt zur Cadbury-Schokoldenfabrik inkl. Fabriktour gebucht. Start um 10 Uhr am Constitution Dock.

Am Dock fühlte ich mich erstmal allein. Auf dem Boot kam dann aber noch eine Schulklasse aus Paris hinzu. Diese war so laut, dass ich den Tourführer auf dem Boot kaum verstehen konnte. Es war ein recht altes Boot mit 2 Crewmitgliedern. Der Bootsführer steuerte im selben Raum wie wir 'Touristen'.

Erwähnenswert war vielleicht die Werft von Incat. Stolz verkündet der Guide, dass eines dieser Katamarane das 'Stealth Boot' in "Der Morgen Stirbt Nie" ist. Und fragt die Franzosen, ob sie schon mit einem über den Ärmelkanal geschippert seien.

Die Fabriktour beginnt in einem Warteraum mit ein paar Austellungstücken aus alter Cadbury-Werbung. Das ist gar nicht so schlimm, denn hier gibt es Schokolade für lau. Bevor es richtig losgeht, werden wir belehrt. Kein offenes Schuhwerk, kein Schmuck, keine Sonnenbrille (normale Brille ist ok), Kameras (Handy-Kameras) müssen vorher abgegeben werden (ich hatte meine gleich zu Hause gelassen), nicht abnehmbarer Schmuck wird mit Klebeband überdeckt, Haarnetz (und falls nötig ein Bartschutz) muss getragen werden. Früher war es wohl mal erlaubt, direkt vom Fließband zu naschen. Wegen strengerer Hygienevorschriften ist das nicht mehr erlaubt.

Die richtige Tour beginnt natürlich mit einer Erklärung, wie Schokolade gemacht wird. Und warum sie in Hobart steht. 3 Gründe: kälteres Klima, Verfügbarkeit von Milch und billiges Bauland. Die Milch kommt täglich aus Burnie. Meine Frage: Warum wurde die Fabrik dann nicht in Burnie gebaut? Die Tourführerin antwortet: Weil es nur eine 1,5-Stunden-Fahrt von Burnie ist und das Bauland in Hobart billiger war (um 1920). Seltsame Argumentation.

Ein beträchtlicher Anteil der Maschinen in der Fabrik kommt aus Deutschland. Ansonsten sind noch Australien, Schweden und Dänemark im Maschinenpark vertreten. An manchen Stellen riecht es penetrant nach Schokolade. Es kostet etwas Überwindung nicht einfach zuzugreifen. Es ist erstaunlich, wie viel Schokolade weggeworfen wird, weil sie nicht 'perfekt' ist. Den Schweinen wird's freuen. Auch den Anteil an Handarbeit hätte ich geringer eingeschätzt.

Gearbeitet wird in Schichten. Die Fertigungsstraße für die Schokoladentafeln wird jeden Tag auf eine andere Sorte umgestellt. Heute war es "Diary Milk" (Vollmilch) in einer Limited Edition mit 275g statt 250g Inhalt.

Erwähnt wurde nach eine Frage eines Tourteilnehmers auch die Konkurrenz von Lindt. Dies würden mehr Wert auf des Umrühren (in der Werbung in D "conchieren" genannt) legen. Bei Cadbury geschieht das nur für 8 Stunden.

Zum Trost, dass wir in der Fabrik nichts essen durften, gab es am Ende noch eine Packung "Cadbury Favourites" für lau. Mit einem Aufkleber "Factory Tour", damit man diese im Shop nicht auch noch bezahlen muss.

Im Shop gibt es alle herkömmlichen Produkte etwas günstiger als im Supermarkt und Ausschussware. Die Ausschussware gibt es dann endlich auch zu Preisen, die mit denen in D konkurrieren können. Justyna wollte unbedingt, dass ich ihr Schokolade mitbringe (meine erste Reaktion war, sie solle in den Supermarkt gehen. Das nahm sie mir übel, aber mit einem lächeln). Ich greife zum 5kg-Paket für 35A$.

Eigentlich hatte ich Schokoladentafeln erwartet

Auf dem Boot gab es auf dem Rückweg noch Lunch. Apfel, geschmierten Brötchen, Käsekräcker, Tee und Kaffee. Die Franzosen sind nicht leiser geworden.

Auf dem Boot kennengelernt habe ich noch eine Australierin aus Canberra, eine aus Queensland und einen Vater mit Tochter aus Townsville, aber ursprünglich aus Papua-Neuguinea. Die Tochter lernte Deutsch in der Schule.