Gleich am Eingang hindert mich eine Schulklasse (sind gerade einmal durch) am reingehen. Und das Erste was es zu sehen gibt sind Möbel. Von Toilettenspiegeln bis Sofas, hauptsächlich aus Huon Pine gemacht. *gähn*
Danach wird es aber interessanter. Ein Raum voll mit ausgestopften Tieren.
Fühlt sich .... tot an. Das weiße Vieh unten rechts ist recht kuschelig.
Giant Tasmanian Crab. Das Ding ist so groß dass es mir den Kopf abzwacken könnte.
Quolls, Ratten (mit Babys), Pademelon, Wallyby, Pinguine, etc.
Der Tasmanische Tiger, als Skelett und eingelegt. Vor 5000 Jahren auf dem Festland ausgestorben. Von den Siedlern wurde er gejagt, weil er angeblich Schafe riß. Es gab sogar 1£ Belohnung für jeden erlegten Tiger. Um 1930 wurde dann der letzte bekannte frei lebende Tiger erlegt. Das letzte bekannte Exemplar starb 1936 in Hobarts Zoo (den es auch nicht mehr gibt). Immer mal wieder steht in der Zeitung, dass einer gesichtet wurde, bestätigt wurde dass aber nie. Und so gilt er offiziell als ausgestorben.
Ein Stockwerk nach oben gibt es eine Kunstgalerie. Langweilige Portraits von irgendwelchen Persönlichkeiten und interessante Landschaftsmalereien, vor allem von Hobart mit Mt. Wellington im Hintergrund.
Ein Raum weiter Schiffsmodelle. Und die Geschichte von der Tasman Bridge. Bis 1964 fühlten sich die Bewohner am Nordflussufer allein, denn es gab nur eine Fährverbindung. Nach Eröffnung der Brücke nahm die Bevölkerung am Nordufer kräftig zu, fast die gesamte Infrastruktur (und Geschäfte, Arbeitsplätze) blieben am Südufer, so dass viel gependelt wurde. 1975 rammte dann ein mit Zink beladendes Schiff die Brücke und versank. Er riss 2 Säulen mit sich und riss eine Lücke in die Brücke. In der Dunkelheit sind 6 Autos hineingefallen. Danach war das Nordufer erstmal abgeschnitten, eine richtige Fährverbindung gab es nicht mehr. Wenn man zur anderen Stadthälfte wollte musste man plötzlich 50 Kilometer weit fahren.Bevor die Brücke 10 Monate später wiedereröffnet wurde, hatten plötzlich zahlreiche Geschäfte am Nordufer eröffnet. Ein Modell deutet an, dass das Schiff immer noch auf dem Grund liegt und die Säulen unter Wasser durch zusätzliche Säulen unterstützt werden.
Es ist draußen kalt und es gibt keine eingebaute Heizung? Dann stellt man eben diese Stromfresser auf. Wenn man wenigstens wüsste, was eine Wärmedämmung ist. In diesem Raum werden Objekte von Ureinwohnern gezeigt, nicht nur von Aborigines.
Was natürlich auch nicht fehlen durfte war eine Ausstellung über die ersten Bewohner Tasmaniens, den Gefangenen in Port Arthur.
Boye in der Antarktis-Ausstellung.
3D-Kino mit polarisiertem Licht wie beim Stolz der Uni Paderborn. Gezeigt werden aber nur Schwarzweiß-Fotos mit sich ändernden Ausschnitt. Und 'passenden' Umgebungsgeräuschen.
keine Angst, die sind ausgestopft.
Ein Raum mit Geld und Medallien zeigte eine 4-minütige Fernsehwerbung aus dem Jahre 1966 um für die Dezimalisierung der Währung zu werben. Ein Zeichentrickmännchen (nennt sich selbst "Dollar Bill") zeigt, wie viel einfacher es ist, in Dollar und Cent zu addieren, als mit Pfund, Schilling und Pence. Das Männchen singt am Anfang:
"In come the dollars, in come the cents,
to replace the pounds and shillings and the pence.
Be prepared for changes when the coins begin to mix,
on the 14th of February, 1966."
Es gab dann noch eine Sonderaustellung des Künstlers "Leigh Hobba". Mit Projektoren werden Felsen an die Wand geworfen. Oder es wird die Wasserobefläche eines Flusses gezeigt, mal in Echtzeit, dann auch in Zeitlupe. Eine Menge unterschiedlich auf eine Brett geklebte Handtuchhalter nennt sich "Intelligent Design". Am verrücktesten war jedoch ein LCD-Bildschirm, der Leigh Hobba persönlich sprechend zeigte. Setzte man die Kopfhörer auf, konnte man ihn folgendes sagen hören: "Go now, go now, go now, thanks for coming, go away, go now, go now, ..."
Alle Fotos von der Tasmanian Museum & Art Gallery
Tasmanian Museum and Art Gallery |