Heute, um 10 Uhr morgens sollte also Justyna aus Polen zurück kommen. Da wir dann im Haus zu fünft wären, es aber nur 4 Betten gibt, muss ich vorübergehend umziehen. Allerdings nur 6 Tage, weil Nicholas früher als anfangs geplant nach Deutschland zurückkehrt. Die Möglichkeiten wären entweder ins Backpacker Hostel zu ziehen oder im Haus der 3 Mädels zu übernachten, die bereits bei mir übernachtet hatten, allerdings wäre es mit 6 Leuten (es wohnen noch 2 Dänen drin, ebenfalls Austauschstudenten) in einer Wohnung, die noch kleiner ist als meine WG, arg voll. Noch eine Möglichkeit wäre, in meiner WG im Wohnzimmer auf einer Matratze zu schlafen. Außerdem hatte mir Imran, der im vergangenen Semester als Austauschstudent in Deutschland war und erst seit einer Woche wieder in Australien ist, angeboten, im Zimmer seines Bruder zu schlafen, der ebenso gerade im Ausland ist. Dieses Angebot habe ich dann mal angenommen.
Die Wohnung ist in bester Lage, direkt am Salamanca Market. Eine bessere Lage gibt es in Hobart nicht. Noch dazu ist die Wohnung recht groß und überall, sogar im Treppenhaus, Teppich. Nicht nur darf ich umsonst Wohnen, sondern auch noch Essen. Ich fühl mich richtig unwohl dabei. Ich will auf jeden Fall am Ende einen angemessenen Betrag zahlen.
Wohnzimmer
Sicht auf den Salamance Square
Mein Zimmer, derzeit etwas unordentlich, da ich aus dem Koffer lebe
Zusammen mit Imran war ich dann auf dem Salamanca Market, eine Mischung aus Wochenmarkt und Flohmarkt mit hauptsächlich kommerziellen Verkäufern, ein bisschen wie die Libori in Paderborn, aber jeden Samstag. Interessanterweise gibt es echte deutsche Bratwurst von teilweise deutsch sprechenden Verkäufern. Der Senf wurde aus Deutschland importiert, der Rest wohl nicht. Seltsamerweise wird die Bratwurst meist mit gebratenen Zwiebeln verkauft, in einer Art Hot Dog. Sowas habe ich in Deutschland allerding noch nicht gesehen.
Am Abend kann ich mit zu Imrans Freunden und zusammen Grillen. Während ich es so kenne, dass man entweder eingeladen wird oder einen Unkostenbeitrag an den Gastgeber zahlt, bringt man in Australien die Dinge, die man essen und trinken will, einfach selbst mit. Im "Wursthaus" suche ich mir unter anderem eine "Bratwurst" aus. Geschmeckt hat es allerdings überhaupt nicht nach Bratwurst, ich war halt neugierig. Zu trinken nehme ich Alcopops mit, die es in Deutschland ja kaum noch gibt. Hier werden diese jedoch nur "Chicks Drinks" genannt. Nehme ich das nächste mal halt wieder Bier.
Zwischendurch fängt ein Vieh namens "Cricket" mit den Balzgeräuschen an. Soll aussehen wie eine Heuschrecke, macht aber Töne so laut eine Alarmanlage (tut in den Ohren weh, wenn man zu nah dran ist, obwohl ich es nicht finden konnte).