Sonntag, 6. Mai 2007

Overland Track Day 2: Waterfall Valley Hut -> Windermere Hut

Es war noch dunkel, als irgendein Handy-Wecker klingelte. Ich war allerdings schon wach. Meine sich selbst aufblasende Matratze hat irgendwo ein kleines Loch, so dass ich fast direkt auf den Brettern liege. Sonderlich gut geschlafen habe ich nicht und es es war kalt, auch in meinem Schlafsack. Jörg schlief noch. Es gab also gute Gründe, mit dem Aufstehen noch zu warten. Mindestens eine Stunde. Die ersten standen trotzdem auf.
Der Boden wurde mir doch irgendwann zu hart. Draußen wurde es immerhin heller, Jörg schlief noch. Das Thermometer draußen zeigte 0°C an. Mit dem Müsli habe ich mich verschätzt und hatte gleich 2 Rationen in meinem Topf. So viel ging in meinem Magen nicht rein, also musste ein Teil warten, bis wir vom Barn Bluff wiederkommen.


Dieser Bach hinterm Haus war gestern aber noch nicht da! In der Nacht hatte es kräftig geregnet. Hinterm Haus war auch noch eine UFO-förmiges Gebilde, das wohl eine privat-Hütte war. Vielleicht war die 16er Gruppe in einer einer solchen Hütte, man konnte eine weitere nicht-offizielle Hütte 100m weiter am Waldrand erkennen.

Das Morgenritual dauerte länger als erwartet, so dass wir erst 9:40 losgehen. Die meisten waren dort schon längst weg.
Und es war nebelig. Da sich der Nebel gestern am Cradle Mountain verzog, hofften wir dasselbe für Barn Blaff.


Barn Blaff am morgen. Ihr seht ihn nicht? Ist doch deutlich zu erkennen!

Wir gingen die 200m, die wir gestern runter gingen, wieder hinauf, zurück zum Start des Seitenwegs. Und dann fing es noch an zu regnen.

Ich hatte sicherheitshalber meine Regenhose bereits angezogen, Jörg musste seine erst anziehen. Bei dem Wind war das nicht so einfach. Jörg hat an seinem Rucksack auch einen kleineren abnehmbaren Rucksack, der sich auf solchen Seitenwegen wunderbar mitnehmen lässt.

Am Gipfel fing dann das große Felsenkletten an. Da sich der Nebel immer noch nicht verzogen hatte, fragte ich Jörg, ob er wirklich dort hinauf hinauf wolle. Im Führer steht schließlich "only experienced Walkers in fine weather". Er definiert uns als erfahren un das Wetter als schön. Also hinauf!


Mmhhh, so sieht also der Gipfel von nahem aus. Interessant.

Wir nahmen einmal den falschen Weg, so dass wir in einer Sackgasse landeten. Es begann auch noch an zu Hageln und der Wind war auch nicht ohne. Dieser Berg meinte es wirklich nicht gut mit uns, wo er gestern doch so nebelfrei war. Beim zurückgehen fanden wir dann doch noch den richtigen Weg zum nur etwa 10m höheren Gipfel. Jörg war allerdings nicht mehr so frohen Mutes, die Steine glitschig, der Wind stark. Da Sicherheit vorgeht, ließen wir es sein.

Weider zurück am Waterfall Valley Hut...

...ist er wieder in seiner vollen Pracht zu sehen! Jörg entwickelt eine Hassliebe zum Berg, nochmal zurück will er nicht. Barn Bluff hat uns geblufft! Wir blieben etwa eine Stunde in der Hütte und ich kann mein Müsli aufessen. Es sind sogar schon wieder Wanderer angekommen. Einer von Ihnen war besonders hilfreich, sonst hätte ich eine meiner beiden Hosen und meine Gehstöcke glatt vergessen.


Die Sonne kam teilweise auch wieder raus.


Wasser auf den Wegen.


Das ist der Weg! Immer nach dem Motto: "The track is always the creek"


Und das ist meine erste Unterwasseraufnahme. Wenn ich schon mal eine Wasserdichte Kamera habe, muss ich das ja auch mal ausnutzen, auch wenn nichts dolles dabei rauskommt.


Das ist der Lake Will, ein Seitenweg. Die Rucksäcke ließen wir wie üblich an der Abzweigung stehen. Drei weitere Rucksäcke standen schon dort.


Zwei kleine Strände gab es am Lake Will. Eine Person haben wir hier getroffen, als er gerade zurück gehen wollten. Aber wo waren die Anderen beiden? Ein kleiner Weg führte durch die hüfthohen Büsche. Der Weg war allerdings so matschig, dass Jörg die Lust verlor. 'Kann ja nichts interessantes am anderen Ende sein'. War aber, ein größerer Wasserfall, wie uns die beiden 'vermissten' Leute im nächsten Hut erzählten. Bzzz.


Auch hier wieder gilt das Motto: "The track is always the creek". Wenn ich einen Bushwalking Club gründen würden, würde ich ihn so nennen, zumindest als Beinamen. Warum heben die auch Wege aus, die Tiefer sind als die Umgebung? Das Resultat war jedenfalls, dass wir beim gehen das Blubbern des Wassers in unseren Schuhen hören konnten.


Links ist der Windermere Lake, d. h. wir waren kurz vorm Ziel, gerade genau richtig, denn die Fuße hatten keinen Bock mehr. Außerdem schmerzte Jörg sein Knie. Es sollte die einzige seiner Beschwerden bleiben. Wie mies.


Das Windermere Hut war schon recht voll, als wir ankamen. Es waren noch Betten frei, aber dort lagen Sachen zum Trocken aus. Es hat dann jemand ein Bett freugeräumt, von dem wir uns nicht sicher waren, ob es ein ein- oder zwei-Personenbett war. Jedenfalls passten unsere beiden Matratzen genau drauf. Oberes Stockwerk.


Foto vom meinem Schlafplatz aus. Normalerweise würde man mit dem Kopf zur Wand schlafen. Wenn ich jedoch runter sah, war dort eine Bank. Würde ich Nachts runterfallen (die Bettkante war vielleicht 3cm hoch), würde ich mir das Genick brechen. Also lieber umdrehen. Dort stoße ich mir zwar den Kopf an einem der Pfähle und was immer ich als Kopfkissen benutzen würde würde runterfallen, aber sollte ich wirklich runterfallen, würde ich es zumindest überleben. Der Pfahl würde sogar verhindern, dass ich mit dem Kopf zuerst runterfalle. Und ich Idiot habe gesagt es wäre mir egal, ob ich an der Wand oder am Rand schlafen wollte, als er fragte.


Der Aufenthaltsraum. Es ist diesmal vom Schlafraum durch eine Schiebetür getrennt, was den ganzen Hut optisch kleiner macht. Die Socken und die Schuhe waren klitschnass, am Ofen war allerdings kaum noch Platz. Die Aussicht, morgen in Nasse Sachen schlüpfen zu müssen behagte mich nicht.

Es kamen noch ein paar mehr Leute an, so dass es eng wurde. Einigen war es zu voll und so standen draußen 3 Zelte. Bei knapp über 0°C.

Dann traf ich völlig unerwartet zwei Bekannte. Besser gesagt, ich wurde von ihnen erkannt, denn ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet und sah einfach nur 'Leute'. Es waren Lars uns Chris, Freunde meiner WG-Mitbewohner, die auch schon bei uns übernachtet hatten. Da diese in Trisemestern Medizin in Burnie studieren und daher gerade Semesterferien hatten, gingen diese mit ein paar Kommilitonen für 5 Tage (haben also Waterfall Valley Hut übersprungen) auf den Overland Track. Wir hatten die anderen Wanderer schon sagen hören, dass hier ein paar Medizin-Studenten wären, die 'anders' seien. Z.B. erzählen sie sich beim Essen, wie sie Hämorriden operiert hätten.

Zwei andere hatten hatten nichts besseres zu tun als je ein 3-Liter-Packet "Goon" mitzunehmen. "I thought some wine would be nice" sagte einer von ihnen. Aber Goon ist nur zum besoffen werden gedacht. Weil Alkohol in Australien so teuer ist kaufen sich die "Bogans" eben dieses Zeigs um schon besoffen auf die Party zu gehen.

techn. Details:
Sonnenaufgang: 7:06 Uhr
Startzeit: 8:40 Uhr
Wetter: bewölkt und nebelig, selten Sonne
Regen: regelmäßig, teilweise sogar Hagel
Temperatur: wenige Grad über 0°C
Wanderstrecke: 22km
überwundene Höhenmeter: 740m
Laufzeit: ca. 6.5h
Seitenwege: Barn Bluff (3h, 1559m), Lake Will (1h)
Sonnenuntergang: 17:09 Uhr
Blasen: 2 (Habe noch eine zwischen den Zehen entdeckt, stört dort aber nicht)
sonstige Beschwerden: Nässe
Ausrüstungszustand: nass
Nahrungsvorräte: genug
am meisten gejammert: Jörg

Waterfall Valley Hut -> Windermere Hut in Google Maps

Samstag, 5. Mai 2007

Overland Track Day 1: Ronny Creek -> Waterfall Valley Hut

5:45 Uhr, aufstehen, bäh! Zu unser aller Unglück gibt es auch nur eine Dusche, die zweite ist in Reparatur. Meinen Rucksack hatte ich sorgfältig gepackt, allerdings passte nicht alles rein. Die Tüten Studentenfutter und Trockenfrüchte hatte ich in meinen Hosentaschen verstaut. Das war zu Hause, wo ich noch 'Zeit' hatte (Zeit ist relativ). Wie bekomme ich das jetzt alles wieder reingestopft? Ich musste alles auspacken, den meine Packstrategie beinhaltete, den Schlafsack ganz nach unten zu packen. Irgendwie ging es dann doch.


Das hier ist Jörgs Lebensmittelvorrat für 6 Tage.

Das Transit Centre war eine viertel Stunde Fußweg entfernt. Es waren bereits 2 Personen dort, die dem Gepäck und der Kleidung zu urteilen auch den Overland Track machten. Es kamen noch deutlich mehr, so dass der Kleinbus nicht zu leer war. Um kurz nach 7 Uhr ging die Fahrt zum Cradle Mountain Visitor Centre, die übrigens 3 Stunden dauert, los. Das Gepäck kam in einen Anhänger. Hinter uns unterhalten sich zwei Frauen auf deutsch.


20 Minuten Pause in Devonport. Es hat die "Spirit of Tasmania I" (von II) angelegt. Ich hatte mir den Dampfer größer vargestellt, so etwa wie einer der Pötte, die unregelmäßig in Hobart anlegen.

Heute noch nichts gegessen und das Anknabbern der mitgebrachten Vorräte könnte man bereuen? Was macht man? Um die Ecke ist ein McDonalds! Ich war noch nie bei McDonalds Frühstücken! Zwei McMuffins sollten genügen.


Unser Tassielink Kleinbus

Weiter ging's, die ersten Berge des Cradle Mountain National Park sind durchaus beeindruckend. Um etwa 10 Uhr kamen wir am Cradle Mountain Visitor Centre an. Als wir ausstiegen waren wir überrascht, wie frisch es war. Im Bus lief die Heizung und wir liefen im T-Shirt rum. Es könnte etwa 10°C gewesen sein.

Auf Toilette gehen, Wasserflaschen auffüllen. Hier kann man auch noch Ausrüstung kaufen, auf gleichen Preisniveau wie in jedem anderen Outdoor-Laden. Jörg suchte verzweifelt einen Mülleimer für seinen McD-Kaffeebecher. So etwas gibt es hier einfach nicht. Er musste den Kaffeebecher an der Rezeption abgeben, damit die ihn in den eignen Mülleimer werfen.


Eingang des Visitor Centre.

Es fährt ein Shuttlebus (umsonst; wird wohl aus dem Verkauf der Park-Pässe finanziert, den man sich zulegen muss) bis zum Dove Lake. Auf die Frage, wo wir denn austeigen wollten, konnte ich nur antworten, dass wir den Overland Track machen wollten. Also Ronny Creek, da fangen die meisten an. Wieder etwas gelernt.


Der Shuttlebus


"Walkers Registration" in einem Unterstand bei Ronny Creek, damit man im Notfall auch weiß, wer unterwegs ist. Und vor uns ist eine Gruppe mit 16 Leuten. Uff! Und es ist nicht die Hauptsaison. Desweiteren starten noch die beiden deutsch sprechenden Frauen, laut diesem Buch heißen sie Alena und Verena. Dazu noch eine 6er-Gruppe, die wir schon in Launceston getroffen haben und einige Tagesauflügler.


Zu allem bereit!


Der Overland Track - unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2007. Dies sind die Abenteuer von Jörg und Michael, die zu zweit 6 Tage lang unterwegs sein werden, um die wilde Natur zu erforschen, fremdes Leben und neue Gemeinschaften. Tausende Kilometer von der Heimat entfernt, dringen sie in Gegenden vor, in die nur noch nicht so viele Menschen zuvor gesehen haben.


Ich glaub, hier sind wir richtig


Und ich erst recht

Aber ich musste erstmal jammern. Die Wanderung gestern in Launceston hatte mein linker kleiner Zeh nicht so gern. Entweder ist dort ein Splitter drin oder es entwicklet sich die erste Blase. Ist es noch weit?


Rinnsale, Bäche und Flüsse gibt es haufenweise. Austreten soll man mindestens 100m vom nächsten Gewässer entfernt. Diesen Ort gibt es gar nicht! Nach 100m stiefelt man durch den nächsten Bach.


Wasserfälle gibt es folglicherweise auch massenweise. In allen Arten und Formen: Groß, klein, mittelgroß, hoch, niedrig.


Déja-vu. Diese 'Hütte' scheint eine der meist fotografiertesten der Welt zu sein.


Crater Lake


Verena und Alena

Von hier aus ging es aufwärts. Schaut man sich das Profil des Overland Tracks an, erkennt man hier den deutlich steilsten Aufstieg. Noch dazu fing es leicht zu regnen an. Und ich hatte mir den Rucksack zu eng geschnallt, ich spürte starke Seitenstiche. Jörg lief mir davon.


Wieder der Crater Lake, aber von weiter oben


Noch nicht wirklich viel geschafft.


Lake Lilla und Lake Dove kurz vorm "Marion's Lookout"

Wir treffen wieder die 16-er Gruppe. Alle haben haben die gleiche Ausrüstung, teilweise auch beinfrei. Könnte eine Schulklasse sein.

Bis zum Cradle Mountain ging es erstmal bequem weiter. Insbesondere, als ich meinen Rucksack ein bisschen gelockert hatte.


Fluss ohne Brücke. Wie kommt man rüber? Entweder so tun, als gäbe es ihn gar nicht (wie es jemand vor uns machte) oder man sucht sich wie Jörg die schmalste Stelle und springt rüber. Ich bevorzugte es, über hervorstehende Steine zu stolzieren.


Cradle Mountain im Hintergrund


Der Kitchen Hut, man darf nur im Notfall drin schlafen. Drinnen ist es duster. Hoffentlich sind die anderen Huts nicht auch so.

Wie ließen die Rucksäcke im Kitchen Hut und gingen Richtung Cradle Mountain, ein paar Leute waren vor uns. Diese nehmen teilweise nicht den ausgeschilderten Weg, sondern den schnellsten (und steilsten) weg nach oben. Wir nahmen den offiziellen. Gute Entscheidung, denn die anderen mussten auf der anderen Seit wieder runter, bevor sie den Gipfel erreichten. Wir zwar auch, aber längst nicht so viel:

Das 'Tal' im Berg. Aber wo ist der Weg? Richtig, genau dort wo das Geröll liegt (und der Wanderer in der grünen Jacke). Steiler ginge es nimmer mehr. Irgendwo fiel ich auch in eine Lücke zwischen den Steinen. Ein Knie, welches dabei gegen einen Felsen schlug, schmerzte danach etwas.


Blick durch das 'Tal'


Aber es hat sich gelohnt. Freie Sicht, 'wenig' Wolken. Hier der Blick auf "Barn Bluff". Zu dem kommen wir auch noch.


Und für dieses Foto natürlich auch.


Die Gipfelmarkierung mit einer Platte, auf die die Richtungen anderer Berge eingraviert sind. Dabei eine 3er Gruppe, die kurz vor uns ankam. Alle anderen haben vorher aufgegeben. Uns begneten auf dem Rückweg auch Tagesausflügler, dich sich nur bei letzten 25m (5 Bilder vorher) doch nicht trauten.

Es ging weiter, am Cradle Mountain vorbei, zur Seitenroute zum "Barn Bluff"

Leider war es schon kurz vor 16:00 Uhr, bei 17:00 Uhr würde es langsam dunkel werden. Für Hin- und Rückweg werden 3 Stunden veranschlagt. Im dunkeln klettern? Nein danke. Wir eine halbe Stunde weiter zum Waterfall Valley Hut. Wir nahmen uns vor, uns Barn Bluff morgen vorzunehmen.


Das Waterfall Valley Hut. Glück gehabt, dass es nicht so aussieht wie der Kitchen Hut. Im Grunde hat es mich etwas überrascht, welchen Luxus man sich leisten kann.


Es gibt sogar einen Gaspofen. Damit der 45min läuft muss man nur einen Knopf drücken (und die Startflamme entzünden). Ideal zum trockenen der Kleidung, obwohl die nicht wirklich nass war.


So sehen die Schlafplätze aus. Damit 24 Leute rein passen müssen sich 6 Leute eine Ebene teilen. Gut, dass wir nur ca. 14 waren. Dabei war auch eine Gruppe, die vom Lake St. Clair kam (als 'falsch' herum). Die 16er-Gruppe war irgendwo anders, womöglich schon beim Windermere Hut.


Das Klohaus. Im Prinzip 4 Plumpsklos von denen aber 2 geschlossen waren. Die Hinterlassenschaften werden offensichtlich in den Kübeln hinterm Haus mit dem Hubschrauber abgeholt.


Es nennt sich "Composting Toilet" und funktioniert so: Nach jedem Geschäft wirft man eine Tasse Reisspreu hinterher. Es stinkt nicht mal sonderlich.


Dieses Plakat hängt in jeder Toilette an der Wand. Es erinnert nochmals an die Regeln. Leider habe ich kein Foto, auf dem man es auch lesen könnte.

Der Abend wurde recht gemütlich und wir lernten endlich Alena und Verena kennen. Das Thermometer maß draußen 2°C. Da es eben schon so früh dunkel und man mit der Zeit auch nichts anzufangen weiß, gingen wir bereits um ca. 20 Uhr pennen. Es ist gerade mal 10 Stunden tagsüber hell, d. h. wir können uns es nicht leisten, morgens lange liegen zu bleiben.

techn. Details:
Sonnenaufgang: 7:05 Uhr
Startzeit: 10:45 Uhr
Wetter: meist sonnig
Regen: nur kurz
Temperatur: anfangs um die 10°C, am Abend 2°C
Wanderstrecke: 12km
überwundene Höhenmeter: 720m
Laufzeit: ca. 5h 30min
Seitenwege: Cradle Mountain (1.5h, 1545m)
Sonnenuntergang: 17:10 Uhr
Blasen: 1
sonstige Beschwerden: Seitenstiche
Ausrüstungszustand: gut, allerdings leckt meine sich selbst aufblasende Matratze
Nahrungsvorräte: reichlich
am meisten gejammert: Ich

Ronny Creek -> Waterfall Valley Hut in Google Maps

Freitag, 4. Mai 2007

Launceston

Bevor es auf den Overland Track geht, statten Jörg und ich Launceston einen Besuch ab. Die Fahrt von Hobart nach Launceston gibt es für Studenten für nur 10 A$ und dauert etwa 2,5 Stunden. Dabei gibt es einen Bus um 6:15 Uhr und einen um 10:15 Uhr (und später glaube ich noch einen). Als nicht-so-früh-Aufsteher bevorzuge ich natürlich den um 10:15 Uhr. Die Fahrt Launceston->Cradle Mountain; Lake St. Clair->Hobart kostet 81A$, die Fahrt Hobart->Cradle Mountain; Lake St. Clait->Hobart hätte und 102A$ gekostet.

Am Donnerstag Abend war ich noch im Kino und habe mir Spiderman 3 angesehen (lief bis Mitternacht). Rucksack packen musste ich auch noch teilweise und am nächsten morgen war ich um 10 Uhr beim Transit Centre, Jörg war schon da. Die Organisation dort war wie am Flughafen: Gepäck einchecken, bekommt ein Marker wohin die Reise geht. Dann wird der Bus aufgerufen und alle Fahrgäste stürzen sich zum "Terminal". Dort steht nur ein einziger Bus, trotzdem wird der Fahrschein kontrolliert, ob wir auch in den richtigen Bus einsteigen. Das war ein normaler Reisebus und alle Doppelplätze waren schon von einzelnen Personen belegt, als wir einstiegen. Jörg sitzt neben einer Reisenden aus Brisbane, mit der er sich gut Unterhält. Mein Sitznachbar war nicht gesprächig.

Um 13:00 Uhr erreichten wir das Launceston Transit Centre. Mit der Reisenden aus Brisbane machten wir uns auf der Suche nach einem Backpacker-Hostel. Das "Launceston Backpackers", das sie vorgebucht hatte, war bis auf ein Bett im Frauenschlafsaal ausgebucht. Nach Auskunft in Backpackers war in ganz Launceston in nur einem Hostel noch etwas frei. Stadtplan gab es umsonst und wir machten uns auf den Weg zum "Irish Murphys".

Ich wusste gar nicht, dass es mehrere Irish Murphy's gibt, in Hobart ist schließlich auch einer aber ohne eingebautes Hostel. 21A$ kostet die Nacht in einem 8-Betten-Schlafzimmer + 10A$ für Schlüssel-Pfand. Irish Murpgy's ist natürlich auch ein irischer Pub (Ideal für Jörg) und man warnt uns, dass es Abends 'bis 3 Uhr' laut sein könnte. Da der normale Checkout um 10 Uhr ist, unser Bus nach Cradle Mountain aber schon um 7 Uhr wegfährt, verabredeten wir, dass wir den Schlüssel auch in der Nacht wieder abgeben können, wenn wir ihn nicht mehr brauchen.

Rucksäcke abladen, Launceston begaffen: Jörg drängt zum Park, weil er die Affen das letzte mal, als er in Launceston war, verpasst hatte.


Das Affenhaus. Zählt man diese mit, hat Launceston gleich ein paar Einwohner mehr (Witz vom Quiz Night).

Die zweite Sehenswürdigkeit in Launceston ist der "Cataract Gorge". Der Eingang zu dieser Schlucht noch innerhalb der Stadt.


"The Gorge" von der Brücke direkt am 'Eingang' aus geschossen. Rechts führt der Weg entlang.

Wir gingen bis zur Hängebrücke, nahmen dort aber einen Seitenweg zum "Duck Reach", das ist ein Wasserkraftwerk, allerdings außer Betrieb. Dort gibt es ebenfalls eine Hängebrücke, die über den "S Esk" führt.



Der "South Esk". Wir ich später erfuhr war der Rafting Club hier am nächsten Tag raften! Und ich habe es verpasst! Wenn der Damm geöffnet wird ist hier natürlich mehr Wasser drin.

Auf der anderen Seite des Flusses führt ein Weg zurück zur ersten Hängebrücke.


Blick auf den "First Basin" mit Swimming Pool! Hier gibt es eine Panorama-Sicht an genau dieser Stelle.


Noch eine Brücke über den "S Esk". Wenn der Damm geöffnet ist ist diese garantiert nicht mehr sichtbar geschweige denn begehbar.


Diese Pfau ist uns auf der Brücke begegnet. Die sind natürlich nicht 'natürlich' hier sondern wurden für die Besucher ausgesetzt. Tz.


Die erste Hängebrücke.


Der Pool, der leider geschlossen war. Ansonsten ist die Benutzung umsonst. Ertrinken kann man darin nicht, eine Bierdose schwamm auch drin. Es gibt also wirklich Leute, die verrückte Ideen auch umsetzen.

Mehr gibt es in Launceston auch nicht zu sehen. Über den Umweg nach Hungry Jacks gingen wir zurück zu unserem Pub.


In unserem Zimmer schliefen diese Nacht noch 3 weitere Leute. Bettdecken kosten extra, daher benutzten wir unsere Schlafsäcke. Die Küche brauchten wir glücklicherweise nicht zu benutzen. Im Wohnzimmer gibt es zwei Fernseher, von denen auch nur einer mit schlechtem Empfang benutzbar ist. Viel interessanter war die deutsche Ausgabe des "Lonely Planet - Australien", die dort einfach herum lag. Dem Buch nach ist der Overland Track das 'Mekka' der Bushwalker.

Bevor wir in den Pub gingen war Jörg auch noch lustig genug, um sich vorher Dosenbier aus dem nahen Bottle Shop zu holen. Im Pub selbst wurden Fussball- und Australian Football-Spiele auf zwei großen LCD-Fernsehern gezeigt. Nebenher spielte dann noch ein kleines Ensemble irische Begleitmusik. Irgendwann gingen dann auch die Fernseher aus und es spielt eine Live-Band.


Live-Band mit Gitarre, Schlagzeug und Violine. Diese wurde also mit 'es könnte laut werden' gemeint.

Um ca. 23 Uhr gingen wir ins Bett, da wir vor 6 am nächsten morgen aufstehen wollten. Vorher gaben wir noch die Schlüssel ab. Die Decke schien gut Schallisoliert zu sein, denn die Fußgängerampeln (und auch der Verkehr) störten durch die dünnen Fenster mehr als die Band. Die Fußgängerampeln (in ganz Australien) piepsen die ganze Nacht durch, auch wenn sie nicht benutzt werden, damit sie von Sehbehinderten auch gefunden werden. Ich poste hier irgendwann mal eine Audiodatei davon. Schrecklich!

Launceston in Google Maps

Alle Fotos von Launceston:
Launceston 4. Mai 2007

Donnerstag, 3. Mai 2007

Overland Track

Ich bin dann mal weg...
auf dem Overland Track!

Ich komme ca. Donnerstag wieder.