Donnerstag, 31. Mai 2007

Videoconferencing

Vorlesung "Human-Computer Interaction":

Dr. Christopher Lueg ist diese Woche (und ein paar Wochen darauf) nicht in Hobart. Was ist mit den Vorlesungen für diese Woche? Nun, in Launceston gibt es doch einen Dozenten (Dr. Michael Lucht) für dieses Fach, der ebenfalls dieses Semester HCI lehrt. Doch Launceston ist 200km entfernt.

Weil es hier solche Probleme wohl häufiger gibt, hat sich die Uni reichlich Videokonferenz-Equipment gekauft. Die Vorlesungen in Launceston finden allerdings zu anderen Terminen statt als die in Hobart, daher wurden die Vorlesungen verschoben. An der gestrigen konnte ich wegen dem CCNA2-Exam gestern nicht teilnehmen. Heute sind es zwei Stunden.

In einem Hörsaal sind Beamer und Kamera installiert. Wir sahen auf der Leinwand nur einen leeren Raum, in dem die Konferenz wohl gestern stattfand. Irgendjemand kam dann auf die Idee, in Launceston anzurufen und nach dem richtigen Raum zu fragen. Ein anderer schaltet die ganzen Räume durch. Wir finden unseren Dozenten dann doch, jedoch zuerst ohne Ton, aber mit dem Bild von uns als kleines Bild unten rechts im Bild.

Trotz der Standleitung zwischen Hobart und Launceston war das Bild nicht prickelnd, mit vielen Bildfehlern. Immerhin kam der Ton störungsfrei an, aber auch nur in "Mikrofon-Qualität".

Wegen dem verschobenen Termin hatte Dr Lucht versprochen, die Vorlesung aufzunehmen. Zumindest den Ton. Dafür hatte er einen Rekorder neben sich stehen, er aus versehen ausschaltete, weil er mit dem Ellenbogen auf irgendeine Taste kam. Ist das nicht abstrus? Warum nicht Bild und Ton des nach Hobart gesendeten Signals aufnehmen? Wird das von den Videokonferenz-Geräten nicht unterstützt?

Genauso seltsam war, dass Dr Lucht zwar seine PowerPoint-Präsentation erstellt hatte, statt diese aber mit einem Notebook in das System einzuspeisen, druckte er sie in Farbe aus (das einzige Farbige war der gelbe zerfranste Strich, der Überschrift und Inhalt trennte) und legte sie unter eine Art OHP-Ersatz (Visualizer genannt). Mit einer Fernbedienung konnte er zwischen der Kamera, die auf sich selbst zeigt, und dem Visualizer hin- und her schalten. Immerhin konnte er mit dieser Methode mit einem Kugelschreiber auf den aktuellen Aufzählungspunkt zeigen.

Wir hätten zwar zwischendurch Fragen stellen können, das tat aber keiner. Somit war das ganze nicht viel mehr als ein Video eines Dozenten, der die Fragen einer Beispielklausur erläutert. Ich käme mir auch irgendwie blöd vor, der Leinwand eine Frage zu stellen.

Ich bin mir nicht sicher, ob Dr Michael Lucht ebenfalls deutscher ist. Sein englische Aussprache war noch schlechter als meine eigene, ein korrektes "th" bekam er selten hin. Vielleicht war es auch nur die schlechte Tonqualität.

Mittwoch, 30. Mai 2007

CCNA2

Nach dem CCNA1 war heute der Test für den CCNA2. Ich empfand ihn als ungleich schwieriger weil man nicht nur Netwerkgrundlagen kennen musste, sondern auch die Befehle der Cisco IOS Firmware teilweise auswendig wissen musste.

Da werden dann Fragen gestellt, welche Befehle man in welchem Modus in welcher Reihenfolge ausführen muss, um eine bestimmte Konfiguration zu erhalten. Oder welche Information durch einen Befehl angezeigt werden und welche nicht. Das kann sehr ins Detail gehen, wie z.B. die Frage, in wie vielen Sekunden eine bestimmte Route (durch eine Ausgabe eines Befehls einsehbar) vom Router als ungültig erklärt werden wird. Wie der Invalid-Timer konfiguriert ist, stand dort nicht, wahrscheinlich der Standardwert. Am "Arrrrgggghhh!"-sten fand ich ja noch die Frage, welche drei Tastenkombinationen im Setup-Mode eine spezielle Bedeutung hätten. Vermutlich sind es Ctrl-z, Enter und ?, sicher bin ich mir aber nicht. Ich benutze den Setup-Mode ja auch soooo häufig. Ich glaube, Ciscos Ziel ist es, einen Betriebsblind zu machen, damit man mit Routern anderer Hersteller nicht mehr zurecht kommt.

Ich hatte dann da noch da Handicap, dass ich dringendst auf Toilette musste. Hey, die Prüfung dauert höchstens eine Stunde und ich muss gerade vor den letzten 10 Fragen aufs Klo? Nee, es war mir zu dämlich, zu Fragen, auf die Toilette gehen zu dürfen. So unterließ ich es, mir alle Fragen ein zweites Mal anzusehen.

Ergebnis: 89,3 %, Note: B (zum Vergleich CCNA1: 95,1%, Note: A). Es hört sich zwar hart an, aber bisher ist das mein schlechtestes Ergebnis hier an dieser Uni.

Dienstag, 29. Mai 2007

Assignment 1 Re-mark

Ich bekam gestern folgende E-Mail:
Betreff:  Re: ADWD Assignment 1 "wrong folder"
Datum: Mon, 28 May 2007 14:02:45 +1000
Von: Yang Sok Kim
An: Byeong Ho Kang
CC: Michael Kruse

Dear Byeong,
I just finished Mr. Michael Kruse's assignment 1 and placed the
assignment result in the reception.

Regards,

Yang Sok


----- Original Message -----
*From:* Byeong Ho Kang
*To:* Yang Sok Kim
*Sent:* Friday, May 25, 2007 5:29 PM
*Subject:* Fw: ADWD Assignment 1 "wrong folder"


----- Original Message -----
*From:* Christian McGee
*To:* Byeong Ho Kang
*Sent:* Wednesday, May 23, 2007 9:59 AM
*Subject:* Re: ADWD Assignment 1 "wrong folder"


On 23/05/2007, at 8:37 AM, Byeong Ho Kang wrote:

> There is one more student who made a mistake.
>
> He said that he was confused with KXA309 and KXT309.
>
> Could you move this to the kxt209?

It appears that this student is telling the truth. However it is
relatively simple to change the date and time of a Unix file if you
know what you are doing.

I have placed this student submissions in the following directory
for marking:
~kxt209/public_html/kxt309-ass1-mkruse

Regards, Christian.


--
Christian McGee, Senior Computer Systems Officer,
School of Computing, University of Tasmania,
Telephone: +61 03 XXXX XXXX, Fax: +61 03 XXXX XXXX,
E-mail: X.XxXxx@utas.edu.au

Zuerst wollte ich eine E-Mail zurückschreiben, dass ich weiß, wie man das Datum ändert. Ich habe es doch lieber gelassen, es brächte auf jeden Fall nichts positives.

Ich bin heute also zur Rezeption gegangen, um meine Bewertung abzuholen. Ergebnis: 15 von 15 Punkten.

Sonntag, 27. Mai 2007

Live Earth

Mal eine Nachricht, die ich vorziehen muss:

Heute, um 3:00 nachts (am Ende meiner Geburtstagsparty) habe ich mir noch selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht: Ich habe Tickets und Flug zum Live Earth Konzert in Sydney gebucht. Dave und Jasmina kommen auch.

Es treten vor allem in Australien bekannt Bands auf:
  • Wolfmother
  • Jack Johnson
  • Ghostwriters
  • The John Butler Trio
  • Miss Higgins
  • Eskimo Joe
  • Toni Collete & The Finish
  • Sneaky Sound System
  • Pail Kelly
  • Crowded House
  • Blue King Brown
Eigentlich ist das ja widersprüchlich: Da werden Konzerte veranstaltet, um etwas gegen globale Erwärmung zu unternehmen und es werden durch eben jene Konzerte nicht wenig mehr Treibhausgase produziert werden, z.b. durch die Flüge der Besucher zum Veranstaltungsort wie ich es mache.

Samstag, 26. Mai 2007

Birthday Party

Auf dem Kalender, den hauptsächlich Dave und Jasmina nutzen, stand "Sam wants to party". Grund? Baldiges Semester-Ende (warum überhaupt eine Begründung?). Bisher wusste noch keiner, dass ich am Tag darauf 24 werden würde. Und eigentlich wollte ich es geheim halten und morgen ein kleines Geburtstags-Frühstück ausgeben. Aber wenn sowieso gefeiert wird, warum dann nicht gleich auch in meinen Geburtstag?

Ich hatte für heute also Bier und Cola gekauft und Brötchen geschmiert, damit niemand verhungern muss. Mit Lachs und so. Justyna hat mir freundlicherweise einen Geburtstagskuchen gebacken. Eingeladen hatte ich: Jörg, Imran, Madlen, Annika, Theresa, Rune, Thomas, Helmut. Von Rune und Thomas wusste ich, dass sie nicht kommen würden, weil diese sich ein Australian-Football-Spiel in Launceston ansehen wollten. Helmut hatte ich leider viel zu spät Bescheid gesagt. Imran und Annika würden wahrscheinlich erst später kommen können.


Jörg


Jon, Justyna


Sam hatte einen (vorgemischten) Cocktail mitgebracht. Den musste er nur noch mit dem (mitgebrachten) Eis im (mitgebrachten) Mixer durchschütteln. In Australien ist der Verkauf von Eis in Tüten sehr verbreitet. Viele Geschäfte haben dafür einen großen Kühlkasten vor dem Laden stehen. Preis: 2A$.


Ami, Jon, Justyna (Sam im Hintergrund)


Dave wollte ein Foto von uns allen am Tisch machen, wurde aber vom Blitz überrascht, da er die Kamera falsch herum hielt. Zuerst dachte ich er macht das mit Absicht.

Madlen und Imran kamen tatsächlich erst später. Annika und Theresa leider überhaupt nicht. Annika musste doch Arbeiten. Sie arbeitet als Kellnerin.


Geburtstagskuchen von Justyna, Jasmina zündet die Kerzen an. Drumherum "Shots" mit Bailys für jeden.


Myo, Jasmina, ich, Justyna, Jörg, Imran

Justyna hatte den Mix von Sams Zitronen-Cocktail und Bailys mit Milch in ihrem Magen nicht so gut vertragen. Sie drehte sich einmal um und lief gegen die Scheibe der (geschlossenen) Tür.

Um 2 Uhr war dann alles dabei. David brachte Sam noch das Gitarre-Spielen bei. Jasmina schlief im Sofa.

Alle Bilder der Geburtstagsparty:
Geburtstagsparty

Freitag, 25. Mai 2007

Dinner at Angela's

Angela hatte ich auf Jasmina's Geburtstagsfeier kennengelernt. Letzte Woche rief sie an, weil sie mit ihrem Notebook keine Drahtlosverbindung zum Internet bekam. Da helfe ich natürlich gern. Leider wohnt sie in North Hobart, während ich bekanntlich in Süd Hobart wohne. Der Fußweg dorthin dauerte eine gute Stunde.

Angela war Weihnachten zu Besuch bei ihren Elten in Berlin. Dort hat die ein Neues Notebook geschenkt bekommen. Das wollte sich aber nicht mit dem WLAN verbinden.

Was war das Problem? Zum Treiber des Intel-WLAN-Chipsatzes gehört ein Programm, welches die WLAN-Verbindungen verwaltet. Laut Aussage des Support des WLAN-Routers (hat Angela vorher gemacht), klappt die Verbindung nur mit der Windows-internen Verwaltung, warum auch immer. Immerhin ist die Intel-Anwendung so freundlich, dass man es im Menü deaktivieren kann (die meisten anderen Anwendungen dieser Art sind ziemlich hartnäckig). Und schon funktioniert's.

Zwischendurch tauchten Bewerber für ein freies Zimmer in Angelas WG (2 Frauen, ein Mann) auf.

Dann konnte ich es nicht sein lassen und musste den Rechner von allen unnützen Autostart-Anwendungen befreien. Und das waren viele! Sehr viele!

Nach hause kam ich übrigens mit Taxi, das Angela mir freundlicherweise spendierte. Ich habe den Eindruck, dass die nur halb so viel kosten wie in Deutschland. Ich habe für 4km Stadtverkehr nur 11 A$ zahlen müssen, gab aber 4 A$ Trinkgeld.

Zum Dank lud Angela unsere gesamte WG zu einem Abendessen ein. Anderer Grund war, das noch keine Angelas neue Wohnung gesehen hatte. Und der Termin dafür war eben heute. David konnte leider nicht mitkommen, da er ebenfalls zu einer Feier bei Verwandten eingeladen war. Dafür kam Jon mit, der uns um 19 Uhr hinfuhr.

Es gab Geschnetzeltes auf Reis, was mir auch sehr gut schmeckte, dazu Weiß- oder Rotwein. Wir saßen nicht auf Stühlen sondern auf Kissen an einem niedrigem Tisch wie in Japan üblich.

Nebenbei habe ich ebenfalls das Notebook von Julia, einer von Angela's Mitbewohner, ebenfalls aus Deutschland, mit dem WLAN verbunden. Bei ihr war es genau umgekehrt: Ohne die Anwendung vom PCMCIA-Karten-Hersteller lief es nicht. Und die war nicht richtig konfiguriert.

Gegen 23 Uhr uns Jon dann wieder nach Hause.

Donnerstag, 24. Mai 2007

Tom

Nach dem Klausuren will ich ja auch den Kontinent besuchen. Nur was mache ich mit meinem Zimmer in Hobart? Weiterzahlen? Die Zeche prellen? Nachmieter suchen!

Dafür bin ich zum International Office gegangen und habe Helen Sainsbury gebeten, den Study Abroad Studenten des nächsten Semesters meine E-Mail-Addresse weiterzugeben. Genau so hat es schließlich auch Justyna gemacht, so dass ich jetzt in diesem Zimmer wohne. Helen diesen Wunsch dann an eine Kollegin weitergeleitet, die seit diesem Semester dafür verantwortlich sein sollte.

Tatsächlich hat sich dann vorgestern eine Schwedin namens Nina bei mir gemeldet. Aufgrund des Gleichgewichts wollen meine Mitbewohner aber lieber eine männliche Person (möglichst aus Zentraleuropa), sonst fühlt sich Dave zu allein.

Ich musste Nina ohnehin erstmal vertrösten, denn Justyna kennt einen Schweizer (der seit 3 Jahren hier studiert) und eine neue Wohnung sucht. Er heißt Tomas Berli.

Thomas (aber nur Tom genannt) kam heute zu besuch, ich hatte da Zimmer noch schnell aufgeräumt. Zimmer gefällt ihm, alle sind einverstanden, dann ist ja alles in Butter. Ich weiß leider noch nicht, wann ich genau ausziehen werde, das muss ich noch mit Tom besprechen. Evtl. muss er ein paar Wochen bei Freunden unterkommen, weil er schon vor Beginn des nächsten Semesters ausziehen muss. Es würde ihm aber nichts ausmachen.

Er sprach bisher kein Wort Deutsch zu mir und ich war mir zuerst unsicher, ober er wirklich der Schweizer war, von dem Justyna erzählte. Als ich ihn dann auf deutsch ansprach, hielten wir aber auch mal eine Unterhaltung auf deutsch.

Nina sagte ich dann ab. Ich vermittelte sie jedoch an Madlen, Annika, Theresa, Rune und Thomas weiter, die schließlich ebenfalls nach Nachmietern suchen. Ich wollte die WG dann auch zu meiner Geburtstagsfeier am Samstag einladen.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Google finds me

Meine Wortschöpfung "Meinerstour" ist einmalig. Als ich zu den Anfängen dieses Blog danach suchte, fand Google auch nur Einträge meines Blogs. Anscheinend durchsucht Google Seiten seiner eigenen Angebote sehr gerne (Blogger.com wurde 2003 von Google aufgekauft). Meine frühere Webpräsenz fand Google langweilig, obwohl ich sie in das dafür vorgesehene Formular eingegeben hatte.

Sucht man jetzt nach "meinerstour" so findet Google 'ungefähr' 67 Seiten (Stand 3. Juni 2007), von denen nur 2 auf mein Blog führen. Nanu, bin ich berühmt geworden?

Nicht wirklich, es handelt sich allesamt um Suchergebnissseiten von seltamen Suchmaschinen wie "noolys", "zewol", "technorati", "nachrichtenmann" und "logo". Google fand mich bei der Suche nach "Vertrauen", "Modus", "heizung", "maps", "Fotokamera", "Schichtarbeit", "Flughafen Singapur", "Hobart", "Launceston (Tasmanien)" und "Population". Verrückt, was?

Vermutliche Erklärung: Irgendwer hat mal einen Link mit diesen Stichworten ins Netz gestellt (z. B. in einem Foren-Eintrag). Google hat diesen Link gefunden und in seinen Index übernommen. In deren Suchergebnissen tauche ich zufälligerweise auf. Aber anscheinend entfernt Google verlinkte Suchergebnisse von sich selbst und anderen bekannten Suchmaschinen. Nur unbekannte Suchmaschinen tauchen auf.

Dienstag, 22. Mai 2007

Late Submission

Für die Vorlesung "Advanced Dynamic Web Development" (ADWD) musste am 26. April die Übung/Assignement Nr. 1 (von 2) abgegeben werden. Aufgabe war es, mit PHP ein "Seminar Management System" zu programmieren inkl. der Möglichkeit, dass sich Benutzer und Admins anmelden können. Die Daten für die Seminare waren jedoch statisch und stammten aus 3 Daten. Das zu ändern sollte dann Übung/Assignment Nr. 2 werden.

Zurück zu Assignment Nr. 1. Dessen Note zählt 15% der Endnote (Assignment 2: 25%). Abgegeben werden mussten alle zur Ausführung nötigen Dateien in einem Verzeichnis auf einem Red Hat-Linux-Server ("Alacritas"). Außerdem ein unterschriebenes 'Deckblatt', dass die Abgabe kein Plagiat ist. Beides habe ich bereits 3 Tage vorher gemacht, denn die Regelung für zu spät abgegebene Übungen ist drastisch. Da werden einem etwa nur die Hälfte der Punkte gegeben, die man eigentlich bekommen hätte, oder sie wird überhaupt nicht gewertet, wenn die Verspätung mehr als eine Woche beträgt. Bei ADWD muss man, um an der Klausur teilnehmen zu dürfen, eine Mindestpunktzahl bei den Assignments erreicht haben.

Die Bewertung meiner Abgabe konnte ich mir heute bei der Rezeption ("Help Desk") abholen. Das einzige was drauf stand war "no submit". Oh shit!

Ich bin gleich nach der heutigen Vorlesung zum Dozenten (Byeong Ho Kang) gegangen. Dem wollte ich zwei mögliche Erklärungen anbieten. Erstens war noch keine Abgabebox für diese Assignment vorhanden, so dass ich meinen unterschriebenen Zettel bei der Rezeption abgab. Vielleicht hat diese den Zettel nicht weitergegeben. Zweitens habe ich die Dateien in den Ordner 'kxa309submit' kopiert, so wie es im PDF-Aufgabenbeschreibung stand. Ich hatte jedoch noch einen Ordner 'kxt309submit' vorgefunden, aber angenommen, dass ich mich irgendwo mal vertippt hatte. Aber Byeong Ho Kang fragte vorher gleich, in welchen Ordner ich den die Abgabe kopiert hätte. Die Vorlesung heißt offiziell KXT309 (letztes Jahr hieß sie KXA281) und der Ordner 'kxt309submit' ist kein Ordner, sondern ein symbolischer Link (das habe ich später herausgefunden), erkennbar an der anderen Farbe in der UNIX-Shell. Schön, dass Farben im von der Uni verwendeten kommerziellen Windows-ssh-client nicht angezeigt werden.

Was sollte ich also machen? Vorschlag von Byeong Ho Kang: da ich die Dateien nicht verändert habe, solle ich die Dateien in den richtigen Ordner kopieren und ihm eine E-Mail schicken. Sollten die Dateien einen Datumsstempel vor dem Abgabetermin haben, würde ich alle erreichten Punkte erhalten. Wenn nicht, bekäme ich so viele Punkte wie für eine verspätete Abgabe vorgesehen ist. Das wären dann 0 Punkte, denn der Abgabetermin war schließlich vor einem Monat.

Die Krux ist, dass durch einfaches Kopieren der Datumsstempel neu gesetzt wird. Aber eigentlich kann ich den Datumsstempel beliebig verändern (mit 'touch -t')! Ich könnte ihn z. B. auf ein Datum von vor 2 Jahren setzten, um ganz sicher zu gehen, dass ich wirklich pünktlich war. Was soll das also?

Ich habe die Dateien also mit 'cp -r --preserve=all' kopiert, was den den Datumsstempel unverändert lässt und das ich auch in meiner E-Mail geschrieben habe.

Ich bekomme folgende E-Mail zurück:
"Hi,
There is one more student who made a mistake.
He said that he was confused with KXA309 and KXT309.
Could you move this to the kxt209?
Thanks in advance.. "

Damit konnte ich nichts anfangen. Nach der Rückmeldung hieß es, er diese E-Mail eigentlich an die Techniker ("technical staff") senden wollte.

Mal sehen, was draus wird...

Samstag, 19. Mai 2007

Brady's Lake, the second

Am Freitag, 13 Uhr, gab es den Plan, heute am Brady's zu raften. Da war ich zwar schon einmal, aber ich bin ja nicht wählerisch. Wenigstens nicht wieder der Derwent.

Treffen um 7:30 Uhr. Ich plane für den Weg zu den Sheds eine dreiviertel Stunde ein, brauche aber eigentlich länger. Justyna und Sam drängten mich am Tag vorher noch eine Kneipentour mitzumachen, da schlafe ich lieber ausreichend. Aber Jörg hatten sie in einer Kneipe getroffen. Dieser blieb auch bis halb 2 Uhr nachts. Dementsprechend kam er am nächsten morgen viel zu spät am Shed an. Währe ich nicht pünktlich gewesen, wären schon alle weg gewesen.


Ich fuhr in Davids Auto mit. Sein Hund liebte das hier; und mich auf dem Vordersitz abzuschlabbern.


Die Tore sind deutlich weiter geöffnet als beim letzten Mal. Das könnte interessant werden. Außentemperatur: 6°C.


"The Crunch". Eine Menge Wasser fließt vorher jedoch in eine Art Nebenfluss, so dass der Crunch nicht sehr viel mehr Wasser führt als letztes Mal. Den Nebenfluss kann man auch befahren, jedoch ist dort ein 2-Meter-Wasserfall mit einem fiesen Felsen in der Mitte drin. Nicht empfehlenswert. Ebenfalls gefährlich ist ein "Stopper" am gleich am Anfang der Strecke. Das ist ein vertikaler Wirbel im Wasser mit der netten Eigenschaft einen gefangen zu nehmen. Wenn man Pech hat, lässt er bei der Gefangennahme das Boot mit Wasser voll laufen. Fällt man heraus, zieht er dich unter Wasser (und hält dich im Wirbel fest), statt dich wegfließen zu lassen. Sehr nett. Wir hatten jedoch keine Probleme.


Das Auslaufbett des Crunchers ist deutlich voller.

Und das Wasser war KALT! Nach ein paar Runden fühlte ich meine Füsse nicht mehr, wenn ich aus dem Wasser stieg. Das Gefühl kam aber wieder. Ich habe mir doch lieber die Wollsocken angezogen.

Gleich bei der ersten Runde hatte das kleine Boot (ich saß nicht drin) Pech: Im Cruncher rammte es die Wand und kippte um. In der zweiten Runde passierte das gleiche mit dem großen Boot, mit welchem man das eigentlich viel leichter verhindern kann. Eine hatte besonders viel Pech: Jessica saß in beiden Booten und hatte somit bis dahin eine 100%-ige Umkippbilanz. Und dieses mal saß ich auch mit drin! Als dass Boot vertikal an der Felswand stand, wusste ich, dass es keinen Sinn hatte, noch drin bleiben zu wollen. Außerdem war Jessica (nicht dünn) gerade dabei, gerade auf mich draufzufallen. Also stieß ich mich möglichst weit vom Boot am und landete mitten im Strom des Crunchers. Ich konnte nicht erkennen, wo ich hintrieb, erwartete aber, dass mich der Strom in den Fluss treiben lassen würde, ich wusste nur nicht wo. Das war aber nicht der Fall, ich trieb mitten auf das das Flussbett begrenzende Geröll zu. Als mich der Strom unter Wasser zog, bekam ich leicht Panik. Ich versuchte mich mit den Beinen nach oben zu stoßen. Eigentlich soll man das nicht, man könnte mit dem Fuß zwischen den Felsen am Grund stecken bleiben. Dafür war das Wasser aber zu tief. Hyperventilierend rettete ich mich auf das Geröll, ein Guide kam mir zu Hilfe, da hatte ich mich aber schon quasi selbst gerettet. Nur Jörg hatte mal wieder Glück, war in keinem der beiden umkippenden Boote. Dafür fiel er später mal ins Wasser.

Jemand anderes (zu zweiten mal raften) hatte weniger Glück. Sie fand sich unter dem umgekippten Boot wieder und klopfte an die "Decke". Da saß der Guide des Bootes (wie kam der dort hin?) und ließ das Boot schnellstens nochmal umkippen. Irgendwo traf sie dann noch mit dem Gesicht auf einen Felsen, so dass sie eine dicke Schwellung über ihrem rechten Auge hatte. Danach kippte aber kein Boot mehr um.


Wie kommen die Boote wieder zurück an den Anfang? Das erste mal haben wir es getragen, danach auf's Dach geschnallt.


Lunch


Ein kommerzieller Anbieter, der auch gerade hier war, aber wohl mehr aus eigenem Vergnügen. Anscheinen arbeitet Pad manchmal bei denen. Bitte die Aufschrift beachten:

"caving - rafting - ski tours - abseiling - team building
Try the World's Highest Abseil - 140 metres!"

Um 15 Uhr sollte der Damm wieder geschlossen werden. Stattdessen wurde aber nur nicht mehr ganz soviel Wasser abgelassen. Zu dieser Zeit führen wir jedoch keine Runden mehr, sondern versuchten ein paar von uns auf den Wellen bei der Mündung in den Brady's Lake zu surfen. Das gelang aber eher weniger.

Brady's Slalom in Google Maps

Alle Bilder vom Brady's, the second:
Brady's Lake, the second

Donnerstag, 17. Mai 2007

Poster Sale

In dieser Woche wurden Poster im TUU-Gebäude verkauft, wie ich es auch schon zwei mal an der Uni Paderborn gesehen hatte. Nur der Raum war wesentlich größer (wenn auch weniger Zentral) so dass das Angebot etwas spärlicher aussah. Im Grunde gab es die selben Poster, inklusive Bushisms I & II, mit Bier gefüllten Kühlschränken, knutschenden Frauen, optischen Täuschungen und Filmzitaten. Aber teilweise gab es auch Poster, die ich noch nicht gesehen hatte. Z.B. M.C. Escher Kunstdrucke, Medizin-Poster, Pulp Fiction-Parodien, Periodensysteme für Cocktails oder Kamasutra, Simpsons/Family Guy/South Park/The Office-Zitate und Gefahrenhinweise ("Don't puke all over your date").

Selbst wenn mich eines interessiert hätte, ich hätte es niemals heile nach Deutschland bekommen.

Montag, 14. Mai 2007

Quiz Night

Wie bereits erwähnt ist die TUU-Mitgliedschaft kostenlos. Das war nicht immer so, sondern erst seit diesem Semester. Vorher musste man jedes Jahr erneut einen Mitgliedsbeitrag bezahlen. Anscheinend wurde dies verboten und die TUU bekommt Geld von der Uni, jedoch längst nicht so viel wie sie vorher Ausgegeben hat, z.B. haben die Sport Clubs & Societies Geld von der TUU erhalten. Diese sind jetzt voll auf sich allein gestellt. Wie soll der White Water Rafting Club etwa neue Ausrüstung finanzieren? Die 10$ Mitgliedsbeitrag + 30$ für ersten Trip im Jahr + 5$ Ausleihgebühr für Wetsuits allein decken es nicht.

Zum einen kostet es jetzt 4 $, wenn man Fotos haben möchte. Zum anderen hat man sich das "Quiz Night" ausgedacht. 10$ Teilnahmegebühr und die Preise sind verschiedenen Läden gesponsert. Etwas ähnliches hatte auch die TUU in der O-Week veranstaltet.

Das "Quiz Night" fand ab 20 Uhr im "New Sydney Hotel" statt, wo der Rafting Club ein paar Tische reserviert hatte. Das ist weder in Sydney (sondern in der Innenstadt Hobarts) noch ein Hotel (eher ein irischer Pub, bieten aber auch Zimmer für Backpackers an).

Das ganze lief so ab: Es wurden Gruppen mit 5-6 Personen gebildet. Das Spiel war in Runden unterteilt in denen es jeweils 10 Fragen gab. Zusätzlich bekam jede Gruppe einen Zettel mit Bildern von Promis, dessen Namen man wissen musste. Die Fragen wurden von Hannah vorgelesen und die Lösungen wurden auf einen Zettel geschrieben. Am Ende der Runde wurde der Zettel an eine andere Gruppe weitergegeben und korrigiert. Hannah verkündete dabei die richtigen Antworten und wie viele Punkte sie gaben.

Die Kategorien waren (soweit ich mich erinnere):
  1. Allgemeines
  2. Geographie
  3. Rafting
  4. Film & Fernsehen
  5. Leute
  6. Tasmanien
Es kamen Fragen vor, wie
  1. Wie hoch ist der Mt. Everest?
  2. Wie heißt der zweithöchste Berg der Welt und in welchem Land ist er?
  3. Male einen Bowliner (Schotenstich)
  4. Wieviele Einwohner hat Launceston?
  5. Wieviele Einwohner hat New York (mit Vororten)?
  6. Welches ist der längste Fluss der Welt?
  7. Welcher Schauspieler hat die meisten Oscar-Nominierungen ohne je einen bekommen zu haben?
  8. Wer ist der Regisseur von Kill Bill?
  9. Welches sind die drei Hauptschauspieler in Pulp Fiction?
Allein hätte ich sehr schlecht abgeschnitten. Nur bei der Frage, wieviele Einwohner Launceston habe, konnte ich dem Rest meiner Gruppe richtig helfen. Meine Schätzung von 100.000 war sogar erstaunlich genau. Uneinig war man sich darüber, ob der K2 in Nepal, China oder Pakistan gelegen ist. Es wurden sogar Leute angerufen, die in der Wikipedia nachsahen.

Zwischendurch gab es Verlosungen von noch mehr Preisen, ich ging jedoch leer aus. Bemerkenswert war die Versteigerung eines unspektakulären Bildes gespendet von der Hobart Art Gallery. Ganze 120 A$ hat jemand geboten.

Vor 11 Uhr war die Preisvergabe. Unglaublicherweise hat unsere Gruppe den zweiten Preis gemacht! Gewonnen hatten wir
  • einen Kuchen, den wir sofort verzehrten.
  • einen Satz Bücher. Interessant war nur die Special Edition von Herr der Ringe, die wollte ich aber niemanden wegnehmen; für mich blieb nur "Oh Play That Thing" übrig.
  • Für jeden ein Freibier-Gutschein des New Sydney Hotels, den man aber nicht diesen Abend einlösen durfte.
Damit konnte ich um 11 wieder heim. Es wurden 850 A$ eingenommen. Ein neues Raft kostet übrigens zwischen 1300 - 3000 A$, wie es bisher geplant ist.

Donnerstag, 10. Mai 2007

Overland Track Day 6: Narcissus Hut -> Lake St. Clair Park Centre

Mit etwa 8 °C war es beim Aufwachen doch nicht ganz so kalt wie ich befürchtet hatte. Jeder Körper produziert schließlich auch Hitze. Trotzdem hätte es wärmer sein können. Auch diesen Morgen musste ich zweimal die Toilette aufsuchen. Immerhin ging es meinen Füßen besser und mein Rucksack war erstaunlich leer. Mein Müsli war allerdings alle und so versorgte ich mich mit Müsli-Riegeln und Trockenfrüchten.

Jörg hatte irgendwie nicht damit gerechnet, dass das "Lake St. Clair Visitor Centre" ganze 17km entfernt ist. Trotzdem hatten wir Zeit: Unser Bus zurück nach Hobart fuhr erst um 17 Uhr ab. Wir machten uns uns wieder um ca. 8:40 Uhr auf die Socken.


Kleiner Ausblick auf den Lake St. Clair


Hier gab es keinen Regenwald, sondern diesen Mischwald. Das Höhenprofil versprach eine flache Strecke am See entlang. Der Weg führte zwar dicht am See entlang, trotzdem ging es auf und ab. Der Weg war sogar eher schlechter zu wandern als die vorigen. Teilweise verloren wir sogar den Pfad.


6km entfernt vom Narcissus Hut ist dieser "Echo Point Hut". Er sieht zwar genauso schlimm aus wie die "emergency shelters", war aber zum Übernachten freigegeben. Ob man das wollte ist eine andere Frage.


4 Betten für 8 Personen


Lebensmittel soll man in die Schließfächer rechts stellen, damit die Mäuse und Ratten nicht rankommen. Alternativ hängt man sie an die mit Flaschen gesicherten Leinen.


Zumindest einen netten mini-Strand gab es bei dieser Hütte.


Jörg auf dem Steg, der ins Wasser führt.


Zufälligerweise war die Fähre auch hier. Eigentlich muss gebucht werden, wenn man mit will. Aber wir könnten ja fragen... Neee, die letzten Meter schaffen wir auch noch.

Das ist einfach gesagt. Nach einiger Zeit wünscht man sich das Ende herbei. Ein anderer Wanderer, der uns beim Pause machen einholte, schätze die Restdauer auf 30 Minuten. Das Paar, das uns etwas entgegen kaum (hey, die müssen vom Visitor Centre kommen) sagte uns eine Stunde.

Eine Stunde! Das war uns im Grunde zu viel. Ich fühlte mich inzwischen noch schlechter als gestern. Ich hatte zwar keine Seitenstiche oder Knieschmerzen, dafür tat alles andere um so mehr weh. Die Schultern schmerzen wegen dem immer noch beachtlichen Gewicht. Wenn ich den Rucksack an der Hüfte enger schnallte, ging der Clipverschluss immer wieder auf. Billiges Ding! Dazu kamen die Blasen. 5 am linken Fuß und am rechten fing die Erste auch schon an zu wachsen an. Ich hatte sogar an der linken Hand eine! Das kam von den Wanderstöcken. Schneller Laufen ging auch nicht, dafür war der Boden zu uneben. Wenigstens waren die Schuhe nicht so nass wie sonst.

Dann waren da noch die Gamaschen. Schon am ersten Tag sahen die Riemen, die unter dem Schuh herführen und verhindern, dass die Gamschen das Bein hochkrabbeln, sahen schon am zweiten Tag nicht gut aus. Irgendwo auf dem Weg ist der Riemen der rechte Gamasche ganz durchgerissen und liegt jetzt irgendwo rum.


Das sieht schon fast nach Ziel aus. Nur noch wenige hundert Meter, die ich mehr oder weniger humpeln musste.


GESCHAFFT!!!! Es ist der 10. Mai 2007, 13:15 Uhr

Jörg hatte sich von Anfang an auf das Schnitzel, welches es angeblich am Lake St. Clait Visitor Centre geben sollte, gefreut. Gab es aber nicht. Zu Jörgs Bedauern gab es auch nur Bier in kleinen Gläsern. Softdrinks gab es nur in Falschen aus dem Getränkeschrank. Ich nahm die große Colaflasche.


Gesalzene und gepfefferte Preise


Der Overland Burger.

Alena und Verena kamen gegen 15 Uhr mit der Fähre an. An einer Pinwand hing ein Zettel. Wenn ich ihn richtig interpretiere, dann hatte Chris den Shuttle-Bus verpasst und versuchte stattdessen per Anhalter zum Cradle Mountain zu kommen.

Jetzt hieß es auf den Bus zu warten. Wie angenehm es doch, einfach nur zu warten. Die Zeit verflog dann aber auch ziemlich schnell und ich musste mich schon ein bisschen beeilen. Der Reisebus war nicht mehr der neuste. Auf etlichen Sitzen saß man viel zu tief. Um kurz vor 8 kamen wir auch in Hobart an. Gehen konnte ich auch wieder halbwegs und musste Alena und Verena (die hier auch ihr restlichen Gepäck in Empfang nahmen) zeigen, wo der nächste Supermarkt und ihr gebuchtes Hostel war. Da die beiden bis zu ihrem Rückflug zum Kontinent am Dienstag noch ein paar Tage in Hobart verbrachten, fragten sie auch, was es denn zu sehen gäbe.


Das hat Jörg von seinen Lebensmitteln übrig gelassen. Hat er anfangs noch geprahlt, dass er wahrscheinlich genug für 9 Tage dabei hätte, glaube ich nicht, dass dies für 3 weitere Tage gereicht hätte.

techn. Details:

Sonnenaufgang: 7:10 Uhr
Startzeit: 8:40 Uhr
Wetter: stark bewölkt
Regen: nur ganz kurz
Temperatur: da hat sich nichts geändert
Wanderstrecke: 17km
überwundene Höhenmeter: 60m
Laufzeit: 5h
Seitenwege: keine
Sonnenuntergang: 17:04 Uhr
Blasen: 5 am linken, 1 am rechten Fuß und eine an der linken Hand
sonstige Beschwerden: Rückenschmerzen
Ausrüstungszustand: Gamaschenriemen durchgerissen
Nahrungsvorräte: nur noch Nüsse und ein paar Müsli-Riegel
am meisten gejammert: relativ gesehen Jörg, nach eigenen Aussagen ging es ihm sogar besser als die Tage davor, gemeckert hat er trotzdem.

Narcissus Hut -> Lake St. Clair Park Centre in Google Maps

Resumée
Start: 5. Juli 2007, 10:45 Uhr
Wetter: nur am ersten Tag schön, ansonsten fast nur bewölkt
Regen: vor allem am zweiten Tag, ansonsten hatten wir eher Glück (es soll an 7 von 10 Tagen Regnen)
Temperatur: Immer zwischen 0 °C und 10 °C
Wanderstrecke: 105,5km
überwundene Höhenmeter: 2840m (die vielen kleinen Hügel nicht eingerechnet)
reine Wanderzeit: ca. 34h
Ziel: 10. Mai 2007, 13:15 Uhr
Blasen: 7
kaputte Dinge: Gamschenriemen gerissen, Regenhose mit Loch, Hülle meiner Zahnbürste, die Seitennaht des rechten Wanderschuhs ist aufgerissen (daher kam so viel Wasser rein!)

Overland Track in Google Maps

Alle Bilder vom Overland-Track:
Overland Track

Mittwoch, 9. Mai 2007

Overland Track Day 5: Kia Ora Hut -> Narcissus Hut

Hätte ein schöner Morgen werden können, wäre mein Durchfall nicht zurückgekehrt. Habe ich wieder meine Darmflora durcheinander gebracht, weil ich etwas Wasser ohne Tebltten probiert habe? Hatte ich schon die Prognose aufgestellt, dass wir jeden Tag 10 Minuten früher losgehen könnten weil mein Rucksack immer einfacher zu packen war, so brachten zwei Toilettenbesuche diesen Plan durcheinander. Und dann habe ich noch die Hülle für die Zahnbürste verloren. Habe sie nur kurz auf die Veranda gelegt und als ich wieder hin sah, hat sie vermutlich der Wind weggeweht. Wiedergefunden habe ich sie auch nicht. Naja, es gibt Schlimmeres. Z.B. dass ich mich fühlte, als ob sich auch noch eine Grippe ankündigen würde. *stöhn*

Gegen 8:40, wie am ersten Tag, ging es dann los. Wir hatten noch einen Tag weniger zu Verfügung, als (akzeptable) Hütten auf dem Weg sind. D.h. wir mussten heute die Tour für zwei Tage machen. Ich fühlte mich schon an den dritten Tag erinnert. Wenigstens sollte der Weg ziemlich flach bleiben.


Du Cane Hut, wieder nur für den Notfall. Die Zeitangaben zur nächsten Hütte wurden auch nicht weniger.

Dann kamen wir zum ersten Seitenweg. Zwei Wasserfälle - beide am Mersey River - versprachen, dass es sich lohnen würde. Die Rucksäcke von Alena und Verena standen schon dort. Es ging den Abhang hinunter...


Der erste Wasserfall, der uns begegnete. Kurz vorher hatte ich mich zu Jörgs Belustigung kräftig auf den Arsch fallen lassen. Anders als wir anfangs dachten ist dies keiner der beiden ausgeschilderten Wasserfälle.


Dieser hier auch nicht, obwohl das Schild "D'Alton Falls" direkt hierhin führte. Nein, das was wir suchten ist ein wenig umständlich zu erreichen.


DAS sind die D'Alton Falls. Bäume schützen uns vorm hinunterfallen. Sollte das doch geschehen, so müsste man irgendwo Flussabwärts geborgen werden.


Ein bisschen lebensmüde sind wir doch alle...


Wenigstens ergab es ein nettes Foto.


Aus dieser Schlucht kommt also das ganze Wasser her. Oberhalb sind die "Fergusson Falls".


Besser nicht reinfallen.

Für den "Fergusson Falls"mussten wir erst wieder ein Stückchen zurück. Dabei trafen wir Alena und und Verena, die sich zu den "D'Alton Falls" nicht trauten.


Fergusson Falls


Jörg


Stellt sich unter den Wasserfall und beschwert sich hinterher, dass es nass geworden sein. Hätte ja auch warten können, bis ich mit dem Fotoapparat so bereit war.


Ein wenig oberhalb der "Fergusson Falls". Wer Weg am Flussrand führte auch noch weiter.

Wir trafen hier auch eine weitere Gruppe vom Kia Ora Hut wieder. Wir gingen jedenfalls wieder zurück zu unseren Rucksächen und weiter den Overland Track entlang.

Es kam dann auch noch der Seitenweg zu den "Harnett Falls", die noch weiter flussaufwärts am Mersey River gelegen ist. Der Weg dorthin war allerdings länger als zu den beiden anderen Wasserfällen.


Richtig gucken, dieses Bild ist nicht falsch rum, sondern der Mersey River wie er in die etwa 30m tiefe Schlucht fällt. Um dieses Foto machen zu können, muss man sich übrigens über den Fluss lehnen.


Auch wenn man an der Schlucht entlanggeht, um dieses Foto machen zu können, geht man ein Risiko ein. Es geht direkt am Rand entlang. Auf dem Rückweg kam uns auch wieder die GRuppe entgegen, die wir schon bei den Fergusson Falls trafen.

Die drei Wasserfälle sind übrigens die größten, die man in Tasmanien zu sehen bekommt. Höher sind noch die "Russell Falls" und die "Montezuma Falls", die führen aber nicht so viel Wasser.

Nach der Karte erwarteten wir flaches Land. Um so verwunderter waren wir, dass ein beträchtliches Stück bergauf ging. Kurz vor dem "Windy Ridge Hut" holten wir Alena und Verena wieder mal ein. Meine Füsse waren mal wieder nass und wünschten sich, dass wir in der Hütte bleiben würden. Ich merke auch, wie die nächste Blase heranwächst. Warum eigentlich nur am linken Fuß?


Windy Ridge Hut


Pause, wie schön. Jörg drängt darauf, schnell weiter zu gehen, aber ich muss erst meine Strümpfe auswringen. Die Gruppe, die wir bei den Wasserfällen begegneten lies auch nicht lange auf sich warten.

In der Hütte gibt es Erste-Hilfe-Equipment - eingeschlossen in einen separaten Raum zu dem nur die Park Ranger Zugang haben. Sehr sinnvoll. Was tun, wenn man es braucht? Tür einschlagen? Zufälligerweise kam sogar ein Park Ranger vorbei, in kurzen Hosen. Zu Erinnerung: es sind immer noch ein paar Grädchen über Null.

Weiter ging's. Es war alles andere als angenehm. Während Jörgs Knie Ruhe gab, tat bei mir alles weh, zeitweise sogar mein rechtes Knie, womit ich sonst keine Probleme hatte. Meine Blasensammlung am linken Fuß spürte ich bei jedem Schritt. Die Seitenstiche kamen manchmal auch wieder. Wenn ich die Rucksack enger schnallte belastete er die Schultern mehr, die natürlich auch schmerzten. Dann war da noch das Gefühl, dass ich bald mit Grippe im Bett liegen würde. Wenigstens hat sich der Durchfall nicht mehr bemerkbar gemacht. Meine Waden konnte auch beim jeden Schritt nach oben deutlich spüren.

Nach einer Pause und einem von Jörgs Müsliriegeln, die er nicht so gern mochte, fand ich die Lösung: Schneller laufen! Unglaublich, aber es hilft, die Schmerzen zu vergessen! Zeitweise kam Jörg kaum hinterher. Solange der Weg es erlaubte, einfach einen Schritt vor den anderen zu setzen klappte es sehr gut.

An der Kreuzung, die zum "Pine Valley Hut" führt (ein Seitenweg, für den man mindestens einen Tag einplanen muss) machten wir Pause. Wir sahen jedoch noch zwei Personen, die aus diesen Seitenweg kamen und Richtung Lake St. Clair gingen. Die Pause könnte ich bereuen, danach tat wieder alles weh und es dauerte erst einige Zeit, bis ich wieder schneller wurde.

Auf einer Lichtung holten wir die Beiden endlich ein. Es war ein Pärchen, sie kam aus Skandinavien (Norwegen?, kann mich nicht mehr genau erinnern) und sprach etwas deutsch, er war Australier.


Diese Hängebrücke (max. eine Person) markierte das baldige Ende des kurzen Overland Tracks.


Fluss unter der Brücke


Wohin soll's gehen? "Jetty" ist die Anlegestelle für die Fähre. Die meisten nutzen diese, um den Overland Track zu verkürzen. Wir hatten uns jedoch fest vorgenommen, am "Lake St. Clair" entlang zu gehen.


Narcissus Hut

Das "Narcussus Hut" war bereits ausreichend gut gefüllt, als wir ankamen. Jedenfalls war am Tisch nichts mehr frei, aber noch genügen Schlafplätze vorhanden. Die Medizinstudenten wollte allerdings auch den "Windy Ridge Hut" überspringen und mit den Personen, die noch dazu kamen, sollte es eng werden.


Ich humpelte zwar nur noch, aber den "Lake St. Clair" wollte ich noch bei Tageslicht sehen. Für einen ordentlichen Sonnenuntergang war es allerdings zu bewölkt.

Es waren eine Menge Neuseeländer in der Hütte. Als die Medizinstudenten nach Einbruch der Dunkelheit endlich ankamen, war es voll. Zuerst wollten einige von ihnen Zelten. Wir rückten jedoch zusammen, so dass alle einen Schlafplatz finden konnten.


Auf der linken Seite Jörg beim Kochen seines Abendessens. Der Ofen wollte auch erst nicht angehen, heizte uns dann aber kräftig ein. Über 25°C in der Hütte!


Auf Besuch aus Deutschland ist man vorbereitet, wenn auch nur in den letzten beiden Hütten. Perfektes Deutsch, Umlaute hatte man aber nicht zur Verfügung.


Schlafplatz

Chris fragte rum, ob denn jemand ein Auto am "Lake St. Clair Visitor Centre" hätte. Sie selbst hatten nur zwei am Cradle Mountain stehen. Problem: Wie kommen die zum Visitor Centre? Es fährt ein Shuttle-Bus jeden Tag um 10 Uhr morgens zum Cradle Mountain. Der Weg zum Visitor Centre dauert (laut Karte) 5 Stunden. Es mussten also zwei Leute um 4 Uhr morgens loslaufen, um rechtzeitig dort zu sein.

Bevor ich dann auch zu Bett ging, wollte ich die Fenster schließen, der Ofen hatte deutlich nachgelassen und ich wollte morgen nicht unangenehm aufwachen. Man bat mich, sie wieder zu öffnen, es würde sonst am Morgen zu warm werden. Nun gut, wenn ihr das so wollt. Ich bereite mich darauf vor, dass es morgen früh kalt sein wird.

Logbucheinträge:
  • Zwei Bildchen: ein Tier mit der Unterschrift "fat possum" und ein Strichmännchen mit der Unterschrift "hungry walker". Dazu die Geschichte, dass ein Possum die Vorräte gefressen habe.
techn. Details:
Sonnenaufgang: 7:09 Uhr
Startzeit: 8:40 Uhr
Wetter: meist bewölkt
Regen: kein, die Wege waren trotzdem nass
Temperatur: wenige Grädchen über Null
Wanderstrecke: 23km
überwundene Höhenmeter: 440m
Laufzeit: ca. 7h
Seitenwege: D'Alton & Fergusson Falls (1h), Harnett Falls (1h)
Sonnenuntergang: 17:05 Uhr
Blasen: 4, alle am linken Fuß
sonstige Beschwerden: Seitenstiche, Schulterschmetzen, leichten Gefühl krank zu sein, Durchfall, Knieschmerzen, Schmerzen an Fuß und Bein, fehlt noch was?
Ausrüstungszustand: meine Regenhose hat ein Loch! und natürlich wieder nasse Schuhe
Nahrungsvorräte: könnte ausreichen, noch genügend Müsliriegel, Trockenfrüchte und Nüsse
am meisten gejammert: das war wohl ich

Kia Ora Hut -> Narcissus Hut in Google Maps